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DOI: 10.1055/s-0042-1749829
Prävalenz und prognostische Relevanz der klinisch evidenten portalen Hypertonie bei Patienten mit hepatozellulärem Karzinom und transarterieller Chemoembolisation
Zielsetzung Die klinisch evidente portale Hypertension (KEPH) ist ein relevanter prognostischer Faktor für Patienten mit hepatozellulärem Karzinom (HCC). Es ist jedoch wenig über den prognostischen Einfluss der KEPH auf das langfristige Ergebnis von Patienten mit HCC nach Therapie mittels transarteriellen Chemoembolisation (TACE) bekannt. In dieser Studie wurden die Prävalenz und der prognostische Einfluss von KEPH bei Patienten mit HCC und TACE untersucht.
Material und Methoden Diese retrospektive Studie umfasste 349 therapienaive Patienten mit HCC, die zwischen Januar 2010 und November 2020 an unserem tertiären Versorgungszentrum eine erste TACE-Therapie erhalten habe. KEPH wurde definiert als eine Kombination aus Aszites, Ösophagus-/Gastriumvarizen, Splenomegalie und Thrombozytenzahl. Der Einfluss der KEPH und der sie definierenden Faktoren auf das mediane Gesamtüberleben wurde zunächst univariat untersucht. Anschließend wurde die Auswirkungen von KEPH mit bekannten prognostischer Faktoren in einer multivariaten Analyse verglichen. Es erfolgte zudem eine externe Validierung der Ergebnisse an einer Kohorte von 60 Patienten eines weiteren tertiären Versorgungszentrums.
Ergebnisse Eine KEPH lag bei 241 (69,1 %) Patienten vor. Die mediane Überleben betrug 10.6 Monate für Patienten mit KEPH und 17.1 Monate für Patienten ohne CEPH (p=0.036). In der multivariaten Analyse war CEPH kein signifikanter Risikofaktor für das Gesamtüberleben (p=0,190). Von den CEPH-definierenden Faktoren war lediglich Aszites in ein unabhängiger Prognosefaktor.
Schlußfolgerungen KEPH lag bei mehr als zwei Dritteln der Patienten vor. Patienten mit KEPH hatten in der univariaten Analyse ein signifikant schlechteres Gesamtüberleben nach TACE. Allerdings ergab sich in der multivariate Analyse keine Signifikanz. Das Vorliegen von Surrogaten der portalen Hypertension alleine sollte deshalb nicht zu einem Ausschluss von einer TACE-Therapie führen, wenn diese als onkologisch sinnvoll erachtet wird.
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Publication History
Article published online:
29 August 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
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