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DOI: 10.1055/s-0042-1754248
Simultane laparoskopische transdiaphragmale Lungenteilresektion in Kombination mit einer Nebennierenresektion eines adrenal metastasierten Bronchialkarzinoms
Hintergrund In Bezug auf Inzidenz und Mortalität nimmt das Bronchialkarzinom unter den malignen Erkrankungen weltweit eines der führenden Plätze ein [1]. Trotz neuen Therapie-Möglichkeiten beträgt das Fünfjahresüberleben der Erkrankung 4-17 % [2]. Die Risiken und Komplikationen der therapeutischen Pfade des Bronchialkarzinoms sind bekannt und gut quantifiziert. Reduktion der operationsbedingten Traumata dank VATS und uVATS, sowie Etablierung von den parenchymsparenden Operationsmethoden wie Segmentresektionen, nehmen mit der Zeit an Bedeutung zu. In der Literatur ist auch über laparoskopisch- transdiaphragmale Lungeneingriffe (LTD) berichtet worden, die im Vergleich zu konventioneller VATS weniger Schmerzmittelverbrauch aufweisen [3].
Material und Methode In unserem Fall berichten wir über einen 71-jährigen Hochrisikopatienten mit einem adrenal metastasiertem Drittkarzinom der Lunge. An einer schwerwiegenden pulmonalen Obstruktion leidend (FEV1 0,8 l/sek), profitierte er von einer transdiaphragmalen Lungenresektion (LTD) während einer simultan durchgeführten laparoskopischen Adrenalektomie.
Der Patient wurde 2009 an erstdiagnostiziertem Bronchialkarzinom operiert und eine Resektion des rechten Unterlappens erhalten. 2018 kam es zu einem Zweitkarzinom im rechten Oberlappen. Der zweite Tumor wurde nach histologischer Sicherung bestrahlt. Als Folge der Radiatio hat sich der Oberlappen fibrotisch umgebaut, sodass am effektiven Gasaustausch der rechten Lunge lediglich der Mittellappen beteiligt war. Der Patient erhielt bei COPD im Gold-Stadium IV D dauerhafte Sauerstofftherapie.
Ergebnis Für die Behandlung des aktuellen adrenal metastasierten Bronchialkarzinoms, entschieden wir uns zunächst eine laparoskopische Metastasektomie durchzuführen und simultan zu dem Eingriff transdiaphragmal eine Wedge-Resektion des Tumors vorzunehmen. Dieser Methode fiel in unserem Fall insofern eine entscheidende Bedeutung zu, dass während des Eingriffes eine beidseitige Beatmung aufrechterhalten werden konnte. Somit war eine effektive Oxygenierung und Decarboxylierung möglich und der Einsatz einer extrakorporalen Oxygenierung konnte vermieden werden. Im longitudinalen Verlauf war unser Patient im Jahre 2009 nach der ersten offenen Operation erst nach 10 Tagen entlassen worden. In jetzigem Aufenthalt entließen wir einen 71 Jahre älteren und deutlich morbideren Patienten nach einem Kombinationseingriff am sechsten postoperativen Tag nach Hause.
Schlussfolgerung Die LTD-Technik könnte bei Patienten mit eingeschränkter Atemfunktion sicher sein
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Publication History
Article published online:
13 September 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart,
Germany