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DOI: 10.1055/s-0042-1754259
Postoperatives Outcome nach palliativer Behandlung des malignen Pleuraergusses
Hintergrund Ziel dieser bundesweiten, registergestützten Studie war es, die beiden am häufigsten eingesetzten Verfahren zur palliativen Behandlung des malignen Pleuraergusses (MPE) zu vergleichen und die Indikationen für diese beiden Verfahren zu bewerten.
Material und Methode Es handelt sich um eine retrospektive Beobachtungsstudie, die auf Daten des "PLEURATUMOR"-Registers der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie basiert. Eingeschlossen wurden alle Patienten bei denen von Januar 2015 bis November 2021 eine VATS-TP (Talkumpleurodese) oder die Implantation eines Pleuradauerkatheters (IPC) im Register eingetragen und bei denen ≥10 Patienten durch die teilnehmende Klinik dokumentiert wurden.
Ergebnis Insgesamt wurden 543 Patienten ausgewertet. Die Mehrzahl der Patienten litt an einer sekundären Pleurakarzinose (n=402; 74 %) und die VATS-TP (n=361; 66,5%) wurde doppelt so häufig durchgeführt wie die IPC-Implantation (n=182; 33,5%). Die Operationsdauer war bei IPC-Patienten mit 30 Minuten signifikant kürzer als bei der VATS-TP mit 38 Minuten (p<0,001). Postoperative Komplikationen traten mit einer Rate von 11,8% auf und waren nach VATS-TP (n=49; 13,6%) häufiger als nach IPC-Implantation (n=15; 8,2%; p=0,14). Nach VATS-TP waren die Patienten signifikant länger hospitalisiert (6 versus 3,5 Tage; p<0,001). Bei den postoperativen Wundinfektionen gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen (p=0,10). Die 30-Tage-Sterblichkeitsrate betrug 7,9 % (n=41).
Schlussfolgerung Die Implantation eines IPC kann die Dauer der Operation und den Krankenhausaufenthalt verkürzen. Das Verfahren sollte auf die Erwartungen des Patienten abgestimmt und der Einsatz eines IPC nicht nur im Falle einer gefesselten Lunge in Betracht gezogen werden.
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Publication History
Article published online:
13 September 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
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Germany