Zentralbl Chir 2022; 147(S 01): S91
DOI: 10.1055/s-0042-1754306
Abstracts
Freie Themen

Ergebnisse der primären intrathorakale Vakuumbehandlung beim parapneumonischen Pleuraempyems

U Starova
,
D Herrmann
,
M Oggiano
,
E Hecker
 
 

    Hintergrund Seit der Erstbeschreibung durch Hofmann et. al ist die intrathorakale VAC-Therapie (Mini-VAC/Mini-VAC-Instill) als innovatives Verfahren, welches die Wundsäuberung und Wundheilung bei lokalisierten Pleuraempyemen fördert, integraler Bestandteil des thoraxchirurgischen Management beim parapneumonischen Pleuraempyems im lokalisierten Stadium II (ATS).

    Material und Methode Darstellung unserer Ergebnisse bezüglich der intrathoraklen VAC Therapie bei Patienten mit Pleuraempyem Stadium II nach ATS in einem Zeitraum von Januar 2015 bis Dezember 2021.

    Vorgestellt werden Patienten mit einem Pleuraempyem und Indikation einer primären intrathorakalen VAC Therapie mit entsprechenden VAC Wechsel unter operativen Bedingungen und Narkose. Nach 3-wöchiger Therapie wurde entsprechend des mikrobioloischen Befundes, intraoperativer Situs, Patientenzustand die Therapie beendet im Sinne eines Thoraxverschlusses und auffüllen der Resthöhle mit WEDER-Lösung gegenüber einer Therapieumstellung auf Betaisodona getränkte Tücher.

    Ergebnis In unserer Klinik für Thoraxchirurgie wurden 93 Patienten in dem Zeitraum von Januar 2015 bis Dezember 2021 mit der Erstdiagnose eines Pleuraempyems und gegebener Indikation einer primären intrathorakalen VAC-Anlage behandelt. Davon erreichten 47 Patienten das primäre Therapieziel mit Auffüllen der Resthöhle mit einer Antibiotikalösung nach Weder und sekundärem Wundverschluss.

    Bei 46 Patienten musste die Behandlung umgestellt oder erweitert werden mit zum Teil langfristiger Notwendigkeit einer weiteren ambulanten Versorgung.

    Klinikintern wurde spätestens nach drei Wochen Behandlung ein Therapieabschluss oder -wechsel festgelegt, abhängig vom mikrobiologischem Befund, intraoperativem Situs und Patienten AZ.

    In einer multivariaten Analyse waren die mit einem Therapieversagen signifikant-assoziierten Risikofaktoren eine pleurale Fistel (n=37) sowie ein geschlechtsunabhängigen BMI < 18 (n=9).

    Schlussfolgerung Die Erfolgsrate der intrathorakalen VAC Therapie zur Behandlung des lokalisierten Pleuraempyems betrug 50,5 %. Zur Risikostratifizierung für ein negatives Outcome der intrathorakalen VAC-Therapie erscheinen ausschließlich der BMI sowie eine pleurale Fistel relevant.


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    Publication History

    Article published online:
    13 September 2022

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