Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2022; 16(03): 176-177
DOI: 10.1055/s-0042-1755693
Abstracts
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A-08. Digitale Tools zur Adipositastherapie

Effekte und Strategien digitaler Übergewichtsinterventionen für die Adipositastherapie im Kindes- und Jugendalter (#32)

Sabine Pawellek
1   Universität Leipzig, Professur für Gesundheits- und Rehabilitationssport, Leipzig, Deutschland
,
Alexandra Ziegeldorf
1   Universität Leipzig, Professur für Gesundheits- und Rehabilitationssport, Leipzig, Deutschland
,
Hagen Wulff
2   Universität Potsdam, Professur für Gesundheitserziehung/ Gesundheitsbildung, Potsdam, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Digitale Medien bergen Risiken und Potentiale, um Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter entgegenzuwirken. Während der Pandemie wurden digitale Maßnahmen überwiegend explorativ und ohne theoretische Fundierung realisiert, obwohl kaum Evidenzen zur Wirksamkeit didaktischer und methodischer Strategien vorlagen. Zur Optimierung künftiger Maßnahmen stellt sich folglich die Frage, mit welchen Konzepten effiziente, mediengestützte Adipositasinterventionen für Kinder und Jugendliche entwickelt werden können.

    Methoden In den Datenbanken Pubmed, Science Direct und Web of Science wurde ein systematischer Review durchgeführt. Eingeschlossen wurden randomisierte kontrollierte Studien zwischen 2016 und 2021 mit Teilnehmenden von 6 bis 18 Jahren, die einen Body-Mass-Index (BMI)>25 kg/m2 vorwiesen. Eine Bewertung der Studienqualität erfolgte nach Richtlinien des Cochrane Risk of Bias.

    Ergebnisse Die Suche ergab 3.974 Treffer, aus welchen 7 Artikel in die Analyse eingeschlossen wurden. Eingesetzte Technologien (Fitnessarmband, Smartphone, computerbasierte Programme) bedingten BMI-Reduktionen. Smartphone-Interventionen zeigten mit telemedizinischer Unterstützung signifikante Veränderungen. Die Datenlage identifizierte die Effektivität von Medienkombinationen, der dualen Betreuung aus analog und digitalen Angeboten sowie die Relevanz des Familieneinbezugs.

    Schlussfolgerung Smartphones bieten durch Alltagsnähe und niederschwelliger Vermittlung effektive Ansatzpunkte zur Adipositasreduktion. Digitale Therapiekonzepte müssen zukünftig eine regelmäßige analoge Betreuung anbieten, um die Maßnahmen der Zielgruppe und deren Familien verständlich zugänglich zu machen. Weitere Forschung zur Wirksamkeitsüberprüfung ist notwendig.


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    Publication History

    Article published online:
    11 October 2022

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