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DOI: 10.1055/s-0042-1755706
Analyse kommunaler Netzwerke und Stakeholder eines schul- und familienbasierten Programms zur Prävention von Übergewicht (#73)
Einleitung Übergewicht von Kindern stellt Betroffene sowie das Gesundheits- und Bildungssystem vor Herausforderungen. Gemeindebasierte Interventionen mit partizipativem Einbezug von Stakeholdern sind für die Bewältigung des mehrdimensionalen Problems vielversprechend. Allerdings fehlt Evidenz hinsichtlich der komplexen Struktur- und Prozessmerkmale von Stakeholdernetzwerken zur effektiven Maßnahmengestaltung.
Methoden Eine Netzwerkanalyse (NA) wurde in zwei ruralen [N1/N2] und einer urbanen Modellregion [N3] im Rahmen des BMG-geförderten Präventionsprogramms „Familie+“ durchgeführt. Kommunale Stakeholder wurden in den Jahren 2020-21 mittels Expert:inneninterviews identifiziert und in Anlehnung an Schoen (2014) telefonisch befragt, um Schlüsselvariablen wie Kontakthäufigkeit, Intensität der Zusammenarbeit und Merkmale wie Dichte, Zentralität und Verbundenheit zu erfassen.
Ergebnisse Die Netzwerke umfassten 20 [N1], 14 [N2] und 12 [N3] Stakeholder und wiesen ähnliche Dichten (N1=48%; N2=52%; N3=42%) auf. Die Gradzentralität von N2 (0,39) war verglichen mit N1 (0,57) und N2 (0,58) ein Drittel größer. Die Netzwerke unterschieden sich in der Verteilung der Stakeholder auf inhaltlicher und struktureller Ebene. Die Stakeholder tauschten sich durchschnittlich vierteljährlich aus und waren überwiegend auf informeller Ebene miteinander verbunden.
Schlussfolgerung Die Merkmalsausprägungen (z.B. Zentralität) deuten darauf hin, dass eine geringe Anzahl von Schlüsselakteuren ausreicht, um Stakeholder zu vernetzen. Kommunale Gesundheitsmoderator:innen und Schulen sind diesbezüglich relevant für die effektiven Verbreitung von Informationen und der Vernetzung der Stakeholder.
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Publication History
Article published online:
11 October 2022
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Georg Thieme Verlag
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Germany