Rofo 2022; 194(S 01): S73-S75
DOI: 10.1055/s-0042-1756572
Abstract
Case-Report
Interventionelle Radiologie

Perkutane Behandlung von enterokutanen Fisteln mit Abszess-Fistel-Komplex

N Abusalim
1   Klinikum Hanau, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hanau
,
J Bollmann
2   Allgemein-, viszeral- und Minimal-invasive Chirurgie, St. Vinzenz-Krankenhaus Hanau, Hanau
,
J Hausmann
3   Abteilung Gastroenterologie/ Innere Medizin, St. Vinzenz-Krankenhaus, Hanau
,
C Chitu
4   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klinikum Hanau, Hanau
,
C Giesbert
4   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klinikum Hanau, Hanau
,
C Bangard
4   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klinikum Hanau, Hanau
› Author Affiliations
 
 

Einleitung GI-enterokutane Fisteln sind häufig sehr schwerwiegende Komplikationen, die in den meisten Fällen extrem protrahierten Verlauf mit rezidivierenden Entzündungskonstellation und Krankenhausaufenthalten zeigen sowie mit hoher Morbidität und Mortalität verbunden sind. Chirurgische Interventionen sind oft limitiert oder sehr traumatisch. Die Mehrzahl der Fisteln (ca. 75-85%) treten als postoperative Komplikation auf. Weitere Ursachen sind Komplikationen von entzündlichen Darmerkrankungen, Neoplasien, Traumata oder Strahlentherapie. In einem interdisziplinären Konzept kann die Interventionelle Radiologie eine minimal-invasive Alternative zu Operation oder rein konservativer langwieriger Therapie sein, um die Morbidität und Mortalität zu senken. Anhand des vorliegenden Falles skizzieren wir interventionelle Strategie zum Traktverschluss bei enterokutanen Fisteln.

Zoom Image
Abb. 1
Zoom Image
Abb. 2
Zoom Image
Abb. 3

Amamnese 77 jährige Patientin mit einem kompletten Verwachsungsbauch und Adhäsionsileus. Multiplen Dünndarmperforationen nach komplexer Adhäsiolyse. Im Verlauf rezidivierende subfibrile Temperaturen und erhöhte Entzündungswerte. Im CT zeigten sich enterenterale Abszeßbildungen im kleinen Becken mit einem Schlauchartigen enterokutanen Fistelgang und Hautulkus, aus dem sich permanent Pus entleerte (Abb. 1+2). In einem zweizeitigen Vorgehen nach Einlage einer Abszess-Drainage führten wir 5 Tage später eine perkutane Embolisation von zwei enterokutanen Fisteln mit Coils und Histoacryl (Abb. 3 + 4). Zustand der Patientin verbesserte sich rasch. Kein Abszessrezidiv im Beobachtungszeitraum (Abb. 5).

Zoom Image
Abb. 4
Zoom Image
Abb. 5

Diskussion Perkutane interventionelle Techniken bietet wertvolle und komplikationsarme Therapieoption bei enterokutanen Fisteln in ausgewählten Fällen, um die Morbidität und Mortalität zu senken.


#
  • Quellen

  • 1 Interventional management of gastrointestinal fistula Se Hwan Kwon et al. Korean J Radiol. Nov-Dec 2008 Abscess-Fistula Complexes: A Systematic Approach for Percutaneous Catheter Management. Ballard DH et al. J Vasc Interv Radiol. 2015 Sep

Publication History

Article published online:
29 August 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

  • Quellen

  • 1 Interventional management of gastrointestinal fistula Se Hwan Kwon et al. Korean J Radiol. Nov-Dec 2008 Abscess-Fistula Complexes: A Systematic Approach for Percutaneous Catheter Management. Ballard DH et al. J Vasc Interv Radiol. 2015 Sep

 
Zoom Image
Abb. 1
Zoom Image
Abb. 2
Zoom Image
Abb. 3
Zoom Image
Abb. 4
Zoom Image
Abb. 5