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DOI: 10.1055/s-0043-1763206
COVID-19-Pneumonie in der Dunkelfeld-Radiographie
Zielsetzung Dunkelfeld-Radiographie ermöglicht es, mikrostrukturelle Änderungen des Lungenparenchyms zu visualisieren. Hier untersuchen wir den möglichen Nutzen von Dunkelfeldbildgebung zur Einschätzung von COVID-19-Pneumonie im Vergleich zu den üblichen Schwächungsbildern.
Material und Methoden Patienten mit einem CT-Scan und einer COVID-19-Infektion (mindestens Level 4 auf der CO-RADS-Skala), wurden in die Studie eingeschlossen. Personen mit einem CT-Scan ohne pathologische Lungenveränderungen bildeten die Vergleichsgruppe. Die Bildaufnahme erfolgte mit einem klinischen Prototyp für Dunkelfeld-Thorax-Radiographie. Aus einer Aufnahme wurden sowohl ein Dunkelfeld- als auch ein Schwächungsbild rekonstruiert. Vier Radiologen stuften für jeden Teilnehmer die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer COVID-19-Pneumonie auf einer Skala von 1 bis 6 (1=sicher nicht, 6=sicher ja) ein. Dabei wurden entweder nur die Dunkelfeldbilder, nur die Schwächungsbilder oder beide Bilder parallel betrachtet. Für jedes Szenario wurde die Fläche unter der ROC-Kurve (AUC) bestimmt.
Ergebnisse Insgesamt 100 Patienten (56 Männer), davon 60 mit COVID-19-Pneumonie, mit einer Altersstruktur (Mittelwert±Standardabweichung) von 58±14 Jahren wurden in die Studie eingeschlossen. Das Dunkelfeldsignal der COVID-19-Patienten ist niedriger und inhomogener als das der Vergleichsgruppe. Lokale Reduzierungen des Dunkelfeldsignals passen zu im CT-Scan sichtbaren Infiltraten. Anhand der Dunkelfeld-Bilder konnten Radiologen COVID-19-Pneumonie besser erkennen (AUC=0.88) als mit schwächungsbasierten Bildern (AUC=0.78). Die Betrachtung beider Bildkontraste gleichzeitig erzielte die besten Ergebnisse (AUC=0.93).
Schlussfolgerungen Dunkelfeld-Radiographie zeigt Potential für die Einschätzung von COVID-19-Pneumonie.
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Publication History
Article published online:
13 April 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
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