Rofo 2023; 194(S 01): S94
DOI: 10.1055/s-0043-1763206
Abstracts
Poster (Wissenschaft)
Thoraxradiologie

COVID-19-Pneumonie in der Dunkelfeld-Radiographie

H Bast
1   Technische Universität München, Lehrstuhl für Biomedizinische Physik, Garching
,
M Frank
2   Lehrstuhl für Biomedizinische Physik, TUM School of Natural Sciences, Technische Universität München
,
F T Gassert
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klinikum rechts der Isar, München
,
T Urban
2   Lehrstuhl für Biomedizinische Physik, TUM School of Natural Sciences, Technische Universität München
,
F G Gassert
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klinikum rechts der Isar, München
,
K Willer
2   Lehrstuhl für Biomedizinische Physik, TUM School of Natural Sciences, Technische Universität München
,
R C Schick
2   Lehrstuhl für Biomedizinische Physik, TUM School of Natural Sciences, Technische Universität München
,
B Renger
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klinikum rechts der Isar, München
,
T Köhler
4   Philips Research, Hamburg
,
A Sauter
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klinikum rechts der Isar, München
,
A Fingerle
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klinikum rechts der Isar, München
,
M Markowski
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klinikum rechts der Isar, München
,
F Pfeiffer
2   Lehrstuhl für Biomedizinische Physik, TUM School of Natural Sciences, Technische Universität München
,
D Pfeiffer
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klinikum rechts der Isar, München
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Dunkelfeld-Radiographie ermöglicht es, mikrostrukturelle Änderungen des Lungenparenchyms zu visualisieren. Hier untersuchen wir den möglichen Nutzen von Dunkelfeldbildgebung zur Einschätzung von COVID-19-Pneumonie im Vergleich zu den üblichen Schwächungsbildern.

    Material und Methoden Patienten mit einem CT-Scan und einer COVID-19-Infektion (mindestens Level 4 auf der CO-RADS-Skala), wurden in die Studie eingeschlossen. Personen mit einem CT-Scan ohne pathologische Lungenveränderungen bildeten die Vergleichsgruppe. Die Bildaufnahme erfolgte mit einem klinischen Prototyp für Dunkelfeld-Thorax-Radiographie. Aus einer Aufnahme wurden sowohl ein Dunkelfeld- als auch ein Schwächungsbild rekonstruiert. Vier Radiologen stuften für jeden Teilnehmer die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer COVID-19-Pneumonie auf einer Skala von 1 bis 6 (1=sicher nicht, 6=sicher ja) ein. Dabei wurden entweder nur die Dunkelfeldbilder, nur die Schwächungsbilder oder beide Bilder parallel betrachtet. Für jedes Szenario wurde die Fläche unter der ROC-Kurve (AUC) bestimmt.

    Ergebnisse Insgesamt 100 Patienten (56 Männer), davon 60 mit COVID-19-Pneumonie, mit einer Altersstruktur (Mittelwert±Standardabweichung) von 58±14 Jahren wurden in die Studie eingeschlossen. Das Dunkelfeldsignal der COVID-19-Patienten ist niedriger und inhomogener als das der Vergleichsgruppe. Lokale Reduzierungen des Dunkelfeldsignals passen zu im CT-Scan sichtbaren Infiltraten. Anhand der Dunkelfeld-Bilder konnten Radiologen COVID-19-Pneumonie besser erkennen (AUC=0.88) als mit schwächungsbasierten Bildern (AUC=0.78). Die Betrachtung beider Bildkontraste gleichzeitig erzielte die besten Ergebnisse (AUC=0.93).

    Schlussfolgerungen Dunkelfeld-Radiographie zeigt Potential für die Einschätzung von COVID-19-Pneumonie.


    #

    Publication History

    Article published online:
    13 April 2023

    © 2023. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany