Nuklearmedizin 2023; 62(02): 122
DOI: 10.1055/s-0043-1766256
Abstracts | NuklearMedizin 2023
WIS-Vortrag
PET Onkologie

Induktionschemotherapie plus Doppelcheckpointblockade bei Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs: Beurteilung des frühen Therapieansprechens mittels FDG-PET/CT

M. Beck
1   Universitätsklinikum Erlangen, Nuklearmedizinische Klinik, Erlangen
,
J. Hartwich
1   Universitätsklinikum Erlangen, Nuklearmedizinische Klinik, Erlangen
,
T. Kuwert
1   Universitätsklinikum Erlangen, Nuklearmedizinische Klinik, Erlangen
,
M. Hecht
2   Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Homburg
,
H. Iro
3   Universitätsklinikum Erlangen, HNO-Klinik, Erlangen
,
A. O. Gostian
3   Universitätsklinikum Erlangen, HNO-Klinik, Erlangen
,
R. Fietkau
4   Universitätsklinikum Erlangen, Strahlenklinik, Erlangen
,
S. Semrau
4   Universitätsklinikum Erlangen, Strahlenklinik, Erlangen
› Author Affiliations
 
 

    Ziel/Aim Das metabolische Ansprechen auf einen Induktionschemotherapiezyklus (IC) wird zur Therapieselektion (Operation vs. Radiotherapie) bei Patienten mit lokal fortgeschrittenen, nicht hämatogen metastasierten Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs herangezogen. Durch die zunehmende Etablierung von Doppelcheckpoint-Immuntherapie (DCB) wird die Aussagekraft der FDG-PET/CT (PET) aufgrund von immunologischen Effekten bezüglich des frühen Therapieansprechens potentiell negativ beeinflusst.

    Methodik/Methods Diverse quantitative Parameter im PET von 31 Patienten vor und 3 Wochen nach IC+DCB wurden mit 44 IC-Patienten verglichen und mit dem pathologischen Ansprechen mittels Biopsie korreliert, wobei eine histologische Komplettremission (pCR) von Resttumor (reTu) unterschieden wurde.

    Ergebnisse/Results Sowohl nach IC als auch IC+DCB zeigte sich posttherapeutisch ein signifikanter Abfall der Tumorglykolyse (ΔTLG) im Primärtumor von 69,7±47,7% bzw. 73,2±19,6%, wobei sich nur in der IC+DCB Gruppe ein signifikanter Unterschied zwischen pCR und reTU von ΔTLG=64,9±15,8% bzw. 26,1±33,7% (p<0,001) zeigte. ΔTLG zeigte in der ROC-Analyse ein AUC von 0,899 für pCR bei IC+DCB (Sensitivität 0,82; Spezifität 0,93). Die höchste Korrelation zu reTU bei IC+DCB zeigte sich für eine Restaktivität im Primärtumor von SUVmax≥6 (AUC 0,91; Sensitivität 0,86; Spezifität 0,88).

    Schlussfolgerungen/Conclusions Die PET kann zur Beurteilung des frühen Therapieansprechen nach IC+DCB bei Tumoren des Kopf-Hals-Bereiches eingesetzt und als potentieller Surrogat-Parameter für die Biopsie genutzt werden.


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    Publication History

    Article published online:
    30 March 2023

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