Nuklearmedizin 2023; 62(02): 148
DOI: 10.1055/s-0043-1766335
Abstracts | NuklearMedizin 2023
WIS-Poster
Radiochemie

Untersuchung von monomeren Radioliganden ausgehend von publizierten EGFR-spezifischen Peptiden hinsichtlich ihrer Eignung für die Theranostik maligner Transformationen

B. Judmann
1   KIRN, Biomedizinische Chemie, Mannheim
,
B. Wängler
2   KIRN, Molekulare Bildgebung und Radiochemie, Mannheim
,
R. Schirrmacher
3   Abteilung für onkologische Bildgebung, University of Alberta, Fakultät für Onkologie, Canada
,
C. Wängler
1   KIRN, Biomedizinische Chemie, Mannheim
› Author Affiliations
 
 

    Ziel/Aim Der EGFR (Epidermal Growth Factor Receptor) ist ein wichtiges Target für Bildgebung und Therapie bei einer Vielzahl an Tumorzellen. Ziel war die Evaluation von acht publizierten und drei eigenen Liganden hinsichtlich ihrer Eignung für die Theranostik maligner Zellen. Um dies zu beurteilen, wurden die Liganden mit einem PEG5-Linker und dem Chelator NODA-GA funktionalisiert und anschließend mit Ga-68 markiert sowie in vitro charakterisiert.

    Methodik/Methods Die Monomere wurden an fester Phase nach Fmoc-Strategie synthetisiert. Die Markierung der Präkursoren mit Ga-68 erfolgte innerhalb von 10 min bei pH 3,5 – 4,0 und 45°C, wonach Lipophilie und Stabilität der Radiopeptide in humanem Serum ermittelt wurde. In Internalisierungsstudien wurde die Aufnahme der radiomarkierten Substanzen in Ab- und Anwesenheit eines 100-fachen molaren Überschusses hEGF oder kaltem Peptid an A431-Zellen getestet. Mittels kompetitiven Verdrängungsstudien an A431-Zellen gegen [125I]I-hEGF wurden die Bindungsaffinitäten bestimmt und mit unmarkiertem hEGF verglichen.

    Ergebnisse/Results Ga-68-Markierungen konnten mit radiochemischen Reinheiten von≥93% und molaren Aktivitäten von 28 – 114 GBq/µmol erreicht werden. Hinsichtlich Verteilungskoeffizient wiesen die Verbindungen einen logD zwischen -2.93±0.08 und -4.00±0.13 auf. Die Stabilitäten im humanen Serum betrugen 66 bis 2427 min. In in vitro Evaluierungen an A431-Zellen konnte keiner Substanz eine EGFR-spezifische Internalisierung nachgewiesen werden. Die Bindungsstudien des endogenen Liganden hEGF zeigten eine hohe Affinität von 15.2±3.3 nM, während die Monomere in Konzentrationen bis zu 1 mM kein [125I]I-EGF verdrängen konnten.

    Schlussfolgerungen/Conclusions Die Entwicklung Ga-68-markierter Monomere basierend auf aktuell literaturbekannten Liganden scheint kein erfolgsversprechender Ansatz für die EGFR-spezifische PET-Bildgebung zu sein.


    #

    Publication History

    Article published online:
    30 March 2023

    © 2023. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany