Nuklearmedizin 2023; 62(02): 155
DOI: 10.1055/s-0043-1766357
Abstracts | NuklearMedizin 2023
WIS-Poster
PET Onkologie I

Ga-68-FAPI-PET/CT bei multiplen Tumorerkrankungen – Einfluss auf Staging und klinisches Management

L. Walkenbach
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
,
S. A. Körber
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
,
C. Schroeter
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg
,
C. Fink
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
,
J. Liermann
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
,
K. Herfarth
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
,
U. Haberkorn
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg
,
J. Debus
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
,
F. L. Giesel
3   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Nuklearmedizin, Düsseldorf
,
M. Röhrich
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg
› Author Affiliations
 
 

    Ziel/Aim Die zur Tumorbildgebung etablierte F-18-FDG-PET/CT ist nicht für jede onkologische Fragestellung geeignet, da nicht alle Tumore FDG-avid sind und der F-18-FDG-Uptake nicht tumorspezifisch ist. Inflammation, braunes Fettgewebe und Gluscosetransporterdichte können den F-18-FDG-Uptake beeinflussen. Neuartige, gegen das Fibroblasten-Aktivierungs-Protein (FAP) gerichtete Tracer haben vielversprechende Ergebnisse für die Darstellung multipler Malignome gezeigt. Hier wird der Einfluss der Ga-68-FAPI-PET/CT auf Tumorstaging und onkologisches Management bei multiplen Tumoren in einem großen Kollektiv untersucht.

    Methodik/Methods 227 Patienten mit 25 Malignomentitäten, die eine Ga-68-FAPI-PET/CT erhalten haben wurden retrospektiv ausgewertet. Die häufigsten Entitäten waren Pankreaskarzinome (78), HNO-Malignome (29) und Lungenkarzinome (23). Es wurden Änderungen des Tumorstagings und des onkologischen Managements im Vergleich zur Standardbildgebung (F-18-FDG-PET/CT, Ga-68-PSMA-PET/CT, CT und/oder MRT) untersucht.

    Ergebnisse/Results Bei ca. 45% der Patienten führte die Ga-68-FAPI-PET/CT zu einer Änderung des TNM-Stadiums (ca. 70% Upstaging und 30% Downstaging). Zu einer Änderung des onkologischen Managements kam es bei 56% der Patienten, am häufigsten als Zielvolumenanpassung. Bei etwa 15% der Änderungen kam es zu einem major change des onkologischen Managements (z.B. palliative statt kurativer Therapie, Änderung der Therapiemodalität).

    Schlussfolgerungen/Conclusions Bei einer großen Patientenkohorte konnten vielversprechende Ergebnisse im Hinblick auf das klinische Potential der Ga-68-FAPI-PET/CT gewonnen werden, insbesondere bei für etablierte Bildgebung weniger geeigneten Tumoren. Weitere Studien sind notwendig, um die klinische Relevanz der Ga-68-FAPI-PET/CT weiter zu evaluieren.


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    Publication History

    Article published online:
    30 March 2023

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