Laryngorhinootologie 2023; 102(S 02): S15-S16
DOI: 10.1055/s-0043-1766461
Abstracts | DGHNOKHC
Bildgebende Verfahren: Hals

Die Vermessung von gutartigen Speicheldrüsentumoren mittels Sonographie in der klinischen Routine

Ioannis Michaelides
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Regensburg
,
Joshua Wällisch
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Regensburg
,
Christopher Bohr
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Regensburg
,
Kathrin Renner
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Regensburg
,
Julian Künzel
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Regensburg
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Die Qualität jedes bildgebenden Verfahrens ist untersucherabhängig, dies gilt besonders in der Sonographie (US), da sie eine dynamische Methode ist. Ein einfach zu prüfender diagnostischer Parameter stellt die Messung der Größe von Tumoren (TU) in zwei Ebenen dar.

    Material und Methoden 70 Patienten mit benignen TU der großen Speicheldrüsen (64 GLP, 6 GSM), die in der HNO-Universitätsklinik in Regensburg von 01/21-11/21 operiert wurden, wurden retrospektiv untersucht. US, MRT und histologisch gemessene Tumorgröße wurden verglichen. Die mit den jeweiligen Verfahren gemessenen Tumorgrößen wurden einerseits korreliert und mit dem histologischen Befund abgeglichen. Weiterhin erfolgte eine Gruppierung nach Ausbildungsstand des Untersuchers [Arzt in Weiterbildung (AWB) vs. Facharzt (FA)] und eine Auswertung spezifisch nach Ausbildungsstand.

    Ergebnisse Alle TU wurden präoperativ sonographiert. Bei 26 Patienten lag eine auswertbare MRT vor. Der mittlere Zeitraum von Bildgebung zu OP lag bei 3,4 Monaten für US, und 6 Monaten für MRT. Im Gesamtkollektiv zeigte sich ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der histologischen Tumorgröße und US, wohingegen zur MRT kein signifikanter Unterschied auftrat. Die Subgruppenanalyse ergab für die AWB-Gruppe weiterhin einen signifikanten Unterschied im Vergleich US zu histologischem Befund, nicht mehr jedoch für die FA-Gruppe. Die MRT war mit -0,7mm Unterschied zum pathologischen Befund genauer als US (Gesamt: -2,9mm; FA: -2,1mm).

    Schlussfolgerung Im US werden die TU im Vergleich zu MRT und Pathologie tendenziell kleiner eingeschätzt. Die genauere sonographische Messung durch einen FA betont den Wert eines frühzeitigen strukturierten Ultraschalltrainings und der Supervision in der täglichen Routine.


    #

    Interessenskonflikt

    Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Publication History

    Article published online:
    12 May 2023

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany