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DOI: 10.1055/s-0043-1766696
Revisionseingriff nach Stapesplastik – Aspekte zur Indikationsstellung und operativer Herangehensweise auf Basis von 114 Eingriffen
Einleitung Bereits der Primäreingriff einer Stapesplastik gehört zu den herausforderndsten Eingriffen der Ohrchirurgie. Trotz des vorbeschriebenen akuten Ertaubungsrisiko von bis zu 0,5-1 Prozent bei Primäreingriffen hat diese Operation aufgrund der meist erreichten Verbesserung des Hörens und der Lebensqualität ein gutes Nutzen-Risiko-Verhältnis. Revisionseingriffe sind sowohl hinsichtlich der Indikationsstellung als auch in Bezug auf die chirurgische Herangehensweise und intraoperative Befunde sehr heterogene Operationen und gelten in der Regel als deutlich anspruchsvoller.
Methoden Mithilfe einer Datenbankrecherche konnten zwischen 2011 und 2022 114 Revisionseingriffe nach Stapesplastik identifiziert werden. Die Eingriffe wurden hinsichtlich biographischer Daten, klinisch-audiologischen und intraoperativen Befunden und der letztlich durchgeführten Therapie ausgewertet. Danach wurden die Revisionseingriffe auf Basis der Indikationsstellung und der Therapie analysiert.
Ergebnisse Es fanden sich neben Akut-, Subakut- und Spätkomplikationen mit prothesenspezifischen und interventionsbezogenen Ursachen Revisionen wegen zunehmender Schwerhörigkeit. Dabei konnten präoperative klinische Befunde mit vorgefundenen Versagensmechanismen und den damit einhergehenden operativen Herangehensweisen korreliert werden. Die klinisch-audiologischen Ergebnisse werden diskutiert.
Schlussfolgerungen Es lassen sich abhängig von der individuellen präoperativen Ausgangslage differenzielle Empfehlungen zur Indikation einer operativen Revision ableiten. Darüber hinaus zeigen sich Muster hinsichtlich der Erfolgsaussichten einer Revision, insbesondere bei Fällen mit persistierender Schallleitungsschwerhörigkeit (Rinne negativ) erscheint eine Hörverbesserung in über 80 Prozent möglich.
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Interessenskonflikt
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Publication History
Article published online:
12 May 2023
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany