Laryngorhinootologie 2023; 102(S 02): S86
DOI: 10.1055/s-0043-1766696
Abstracts | DGHNOKHC
Otologie/Neurootologie/Audiologie

Revisionseingriff nach Stapesplastik – Aspekte zur Indikationsstellung und operativer Herangehensweise auf Basis von 114 Eingriffen

Kariem Sharaf
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
,
Ivo Grüninger
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
2   Helios Klinikum Berlin-Buch, HNO, Kopf- und Halschirurgie und Kommunikationsstörungen
,
Julia Louza-Lützner
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
3   HNOmedic
,
Martin Canis
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
,
Daniel Polterauer
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
,
Tobias Rader
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
,
JohnMartin Hempel
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
,
Joachim Müller
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Bereits der Primäreingriff einer Stapesplastik gehört zu den herausforderndsten Eingriffen der Ohrchirurgie. Trotz des vorbeschriebenen akuten Ertaubungsrisiko von bis zu 0,5-1 Prozent bei Primäreingriffen hat diese Operation aufgrund der meist erreichten Verbesserung des Hörens und der Lebensqualität ein gutes Nutzen-Risiko-Verhältnis. Revisionseingriffe sind sowohl hinsichtlich der Indikationsstellung als auch in Bezug auf die chirurgische Herangehensweise und intraoperative Befunde sehr heterogene Operationen und gelten in der Regel als deutlich anspruchsvoller.

    Methoden Mithilfe einer Datenbankrecherche konnten zwischen 2011 und 2022 114 Revisionseingriffe nach Stapesplastik identifiziert werden. Die Eingriffe wurden hinsichtlich biographischer Daten, klinisch-audiologischen und intraoperativen Befunden und der letztlich durchgeführten Therapie ausgewertet. Danach wurden die Revisionseingriffe auf Basis der Indikationsstellung und der Therapie analysiert.

    Ergebnisse Es fanden sich neben Akut-, Subakut- und Spätkomplikationen mit prothesenspezifischen und interventionsbezogenen Ursachen Revisionen wegen zunehmender Schwerhörigkeit. Dabei konnten präoperative klinische Befunde mit vorgefundenen Versagensmechanismen und den damit einhergehenden operativen Herangehensweisen korreliert werden. Die klinisch-audiologischen Ergebnisse werden diskutiert.

    Schlussfolgerungen Es lassen sich abhängig von der individuellen präoperativen Ausgangslage differenzielle Empfehlungen zur Indikation einer operativen Revision ableiten. Darüber hinaus zeigen sich Muster hinsichtlich der Erfolgsaussichten einer Revision, insbesondere bei Fällen mit persistierender Schallleitungsschwerhörigkeit (Rinne negativ) erscheint eine Hörverbesserung in über 80 Prozent möglich.


    #

    Interessenskonflikt

    Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Publication History

    Article published online:
    12 May 2023

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany