Laryngorhinootologie 2023; 102(S 02): S100-S101
DOI: 10.1055/s-0043-1766747
Abstracts | DGHNOKHC
Otologie/Neurootologie/Audiologie: Cochleaimplantat

Retrospektive Analyse des Hörerhalts nach cochleärer Implantation im Hinblick auf die ätiologie des Hörverlustes

Charlotte Mollnau
1   UKGM Marburg, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Marburg, Philipps-Universität Marburg
,
Kruthika Thangavelu
1   UKGM Marburg, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Marburg, Philipps-Universität Marburg
,
A. Boris Stuck
1   UKGM Marburg, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Marburg, Philipps-Universität Marburg
,
Katrin Reimann
1   UKGM Marburg, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Marburg, Philipps-Universität Marburg
,
Jochen Müller-Mazzotta
1   UKGM Marburg, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Marburg, Philipps-Universität Marburg
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung In dieser Studie wurden der Hörerhalt nach CI-Implantation und der Einfluss der zugrundeliegenden ätiologie des Hörverlustes untersucht. Methodik Es wurden Daten von 155 CI-Patienten (95♀;60♂;63,2+-15,5Jahre;166 Ohren) analysiert, die zwischen 2010 und 2022 in unserer Klinik implantiert wurden. Alle Pateinten wurden mit einem lateralen Elektroden-Träger versorgt und hatten ein noch vorhandenes Restgehör. Der PTAlow  (125/250/500/1000 Hz) wurde aus den prä- und post-operativen Audiogrammen berechnet. Gründe des Hörverlusts sowie postoperative Komplikationen wurden dokumentiert. Die Daten wurden auf Grundlage der HEARRING-Methode kategorisiert.

    ErgebnisseDas Restgehör konnte bei 55 Ohren (33%) komplett, bei 74 Ohren (45%) teilweise, und bei 25 Ohren (15%) minimal erhalten werden. Ein totaler Verlust des Restgehörs trat bei 12 Ohren (7%) auf. In einer Untergruppe von Patienten mit M. Menière (13 Ohren), konnte ein vollständiger Hörerhalt bei 2 Ohren (15%), ein teilweiser Hörerhalt bei 4 Ohren (31%), und ein minimaler Hörerhalt bei 6 Ohren (46%) erreicht werden. Bei 1 Ohr (8%) in dieser Gruppe kam es zu einem totalen Verlust des Restgehörs. In der Untergruppe von Patienten mit Hörsturz (42 Ohren), konnte ein vollständiger Hörerhalt bei 12 Ohren (29%), ein teilweiser Hörerhalt bei 19 Ohren (45%), und ein minimaler Hörerhalt bei 9 Ohren (21%) erreicht werden, wobei in dieser Gruppe das Restgehör bei 2 Ohren (5 %) komplett verloren ging.

    Schlussfolgerung Bei 7% der Ohren kam es zu einem totalen Verlust des Restgehörs nach der CI-Operation. Dieser Wert kann bei der Beratung unserer CI-Kandidaten zur Abschätzung des Restgehörerhalts herangezogen werden. Im Vergleich mit der Gesamt-Gruppe war der Erhalt des Restgehörs bei den M. Menière Patienten geringer.


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    Interessenskonflikt

    Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Publication History

    Article published online:
    12 May 2023

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany