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DOI: 10.1055/s-0043-1768801
Evaluierung von nicht invasiv gewonnenem Fruchtwasser aus verschiedenen Schwangerschaftswochen nach frühem vorzeitigem Blasensprung mittels drei unterschiedlicher Blotting-Testverfahren
Einleitung Das Ziel unserer Forschungsarbeit stellt die Evaluierung und der Vergleich unterschiedlicher Blotting-Testverfahren an nichtinvasiv gewonnenem Fruchtwasser aus verschiedenen Schwangerschaftswochen (<37+0 SSW) nach vorzeitigem Blasensprung zur Eruierung von maternalen und fetalen Parametern dar. Bekannte Risiken bei frühem vorzeitigem Blasensprung (PPROM/Premature Rupture of Membrance) sind konsekutiv vorzeitige Wehentätigkeit und Frühgeburtlichkeit, sowie die Gefahr von Chorionamnionitis, Triple I und Amnioninfektionssyndrom.
Methodik Nach schriftlicher Einverständniserklärung wurden über vierzig konservativ behandelte Frauen mit PPROM während ihrer Einlings- oder Mehrlingsschwangerschaften von der 24.-34. Schwangerschaftswoche (23+0 bis 33+6 SSW) eingeschlossen. Die aliquotierten und bei −20°C eingefrorenen Fruchtwasserproben wurden mittels dreier käuflich erwerbbarer Tests (AmnioQuick, ROM Plus, AmniSure [1] [2]) in insgesamt mehr als 500 durchgeführten Western Blots umfassend untersucht. Die vorhergehende nichtinvasive Gewinnung der Fruchtwasserproben war durch tägliches Auspressen von Vorlagen mithilfe einer Knoblauchpresse erfolgt [3]. Eine Korrelation zu den klinischen maternalen und fetalen Daten wurde hergestellt.
Ergebnisse Es konnte bei 65% der schwangeren Frauen mit PPROM nichtinvasiv Fruchtwasser gewonnen werden. In den Fällen mit starken Verunreinigungen z. B. durch Blut waren die Ergebnisse nur zum Teil verwertbar. Eine Korrelation von Zytokin-Entzündungsprofilen im Fruchtwasser und maternalem CRP-Anstieg im Serum konnte bereits im Vorfeld zumindest schwach nachgewiesen werden. Die Sensitivität und Spezifität der verwendeten Tests korrelierte ebenso unterschiedlich in Hinblick auf das Gestationsalter, das Zeitintervall seit dem Blasensprung, sowie maternale und fetale Entzündungsmarker (IL-6, TNF, CRP, Leukozyten etc.).
Diskussion Das Studiendesign einer Evaluierung des Vergleichs unterschiedlicher Testverfahren zur Erkennung des vorzeitigen Blasensprungs in verschiedenen Schwangerschaftswochen (< 37 + 0 SSW) und dessen Korrelation mit maternalen sowie fetalen Parametern ist hoch interessant und von zentraler Bedeutung. Denn die genaue Diagnosestellung eines PPROM ist nicht nur aufgrund der Risiken für Mutter und Kind, sondern auch maßgeblich für die weitere Therapiefindung essenziell.
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Literatur
- 1 McQuivey RW, Block JE.. ROM Plus®: Accurate point-of-care detection of ruptured fetal membranes. Med Devices 2016; 9: 69-74 eCollection 2016
- 2 Bushman ET, Theilen LH, Monson M. et al. Effect of blood contamination on amniotic fluid detection in vitro using immuno-assays. J Matern Fetal Neonatal Med 2020; 33: 2909-2912
- 3 Kunze M, Klar M, Morfeld CA. et al. Cytokines in noninvasively obtained amniotic fluid as predictors of fetal inflammatory response syndrome. Am J Obstet Gynecol 2016; 215: 96.e1-8
Publication History
Article published online:
06 June 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 McQuivey RW, Block JE.. ROM Plus®: Accurate point-of-care detection of ruptured fetal membranes. Med Devices 2016; 9: 69-74 eCollection 2016
- 2 Bushman ET, Theilen LH, Monson M. et al. Effect of blood contamination on amniotic fluid detection in vitro using immuno-assays. J Matern Fetal Neonatal Med 2020; 33: 2909-2912
- 3 Kunze M, Klar M, Morfeld CA. et al. Cytokines in noninvasively obtained amniotic fluid as predictors of fetal inflammatory response syndrome. Am J Obstet Gynecol 2016; 215: 96.e1-8