Geburtshilfe Frauenheilkd 2023; 83(06): 735
DOI: 10.1055/s-0043-1768837
Abstracts | BGGF & OEGG 2023
Poster
Gynäkologische Onkologie

RIPK1 und RIPK3 sind positive Prognostikfaktoren für Patientinnen mit Zervixkarzinom und C2 Ceramid inhibiert die Tumorproliferation in vitro

T R Vogelsang
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU Klinikum, München
,
V Kast
2   Biomedical Center Munich (BMC), Zellbiologie, Anatomie III, LMU München, Planegg
,
K Bagnjuk
2   Biomedical Center Munich (BMC), Zellbiologie, Anatomie III, LMU München, Planegg
,
K Eubler
2   Biomedical Center Munich (BMC), Zellbiologie, Anatomie III, LMU München, Planegg
,
S P Jeevanandan
2   Biomedical Center Munich (BMC), Zellbiologie, Anatomie III, LMU München, Planegg
,
E Schmoeckel
3   Pathologisches Institut, Medizinische Fakultät, LMU München, München
,
A Trebo
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU Klinikum, München
,
N E Topalov
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU Klinikum, München
,
S Mahner
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU Klinikum, München
,
D Mayr
3   Pathologisches Institut, Medizinische Fakultät, LMU München, München
,
A Mayerhofer
2   Biomedical Center Munich (BMC), Zellbiologie, Anatomie III, LMU München, Planegg
,
U Jeschke
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU Klinikum, München
4   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg
,
A Vattai
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LMU Klinikum, München
5   Kinderwunsch Centrum München, München
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Nekroptose ist eine Caspase-unabhängige Form des programmierten Zelltods. RIPK1, RIPK3 und pMLKL stellen wichtige Faktoren in der Signalkaskade der Nekroptose dar. High-risk HPV Stämme können durch Herabregulation von RIPK3 Nekroptose inhibieren. Dies dürfte eine persistierende Infektion begünstigen, was in weiterer Folge die Karzinogenese fördert. In dieser Studie wurde die Expression von RIPK1, RIPK3 und pMLKL im Zervixkarzinom analysiert sowie deren prognostische Relevanz untersucht. Zusätzlich wurde der Effekt von C2 Ceramid, einem biologisch aktiven Kurzketten-Ceramid, auf die Zervixkarzinomzelllinien CaSki, HeLa und SiHa untersucht.

    Material & Methodik Die Expression von RIPK1, RIPK3 und pMLKL wurde in Tissue Micro Arrays von n=250 Patientinnen, die mit einem Zervixkarzinom diagnostiziert wurden, mittels Immunhistochemie und semiquantitativem immunreaktiven Score (IRS) evaluiert. Um die prognostische Relevanz von RIPK1, RIPK3 und pMLKL bei Patientinnen mit Zervixkarzinom zu untersuchen, wurden Korrelationen der Expressionslevel und dem klinischen Outcome durchgeführt. Die Zellviabilität und –proliferation wurde durch MTT und BrdU gemessen. Die morphologischen Veränderungen konnten anhand von Live-cell Imaging detektiert werden. Für die Datenanalysen wurden der Kruskal-Wallis Test, der log-rank (Mantel Cox) Test, die Cox Regressionsanalyse sowie der Wilcoxon Test angewandt.

    Ergebnisse Patientinnen mit Zervixkarzinom, die RIPK1 oder RIPK3 einzeln oder simultan (RIPK1 und RIPK3) exprimierten, zeigten ein signifikant verbessertes progressionsfreies und Gesamtüberleben. Stimulation von CaSki, HeLa und SiHa Zellen mit C2 Ceramid führt zu reduzierter Zellviabilität und –proliferation. Simultane Stimulation von C2 Ceramid mit dem Pan-Caspase Inhibitor Z-VAD-fmk beziehungsweise dem RIPK1 Inhibitor Necrostatin-1 führte zur teilweisen Reversion des Effekts von C2 Ceramid. Dies spricht dafür, dass sowohl Caspase-abhängige als auch –unabhängige Zelltodformen beteiligt sind. Zusätzlich zeigten sich im Live-cell Imaging die für Nekro(pto)se typischen morphologischen Veränderungen.

    Zusammenfassung Es konnte gezeigt werden, dass RIPK1 und RIPK3 sowie deren Ko-Expression positive Prognostikatoren für das progressionsfreie sowie für das Gesamtüberleben bei Patientinnen mit Zervixkarzinom sind. C2 Ceramid führt zur Reduktion von Zellviabilität und –proliferation, welche am ehesten durch Apoptose und Nekroptose ausgelöst wird.


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    Publication History

    Article published online:
    06 June 2023

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