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DOI: 10.1055/s-0043-1770402
Arbeit im Büro – Arbeit im Homeoffice – was sind förderliche Faktoren und Barrieren für ein günstiges Sitz- und Bewegungsverhalten an unterschiedlichen Arbeitsorten (Ergebnisse aus qualitativen Interviews)
Einleitung Lange Sitzzeiten (> 8h/d) sind mit gesundheitlichen Einschränkungen verbunden. Beschäftigte mit Büroarbeit verbringen ca. 70 % der Arbeitszeit im Sitzen. Homeoffice scheint die Sitzzeiten zu steigern.
Methoden In 25 leitfadengestützten Interviews mit Beschäftigten in sitzender Tätigkeit wurden förderliche Faktoren und Barrieren für ein günstiges Sitz- und Bewegungsverhalten in Büro und Homeoffice erfragt. Die Auswertung erfolgte inhaltsanalytisch nach Mayring auf Basis des COM-B Modells des Verhaltens (Capability, Opportunity, Motivation sowie Behavior).
Ergebnisse Förderlich sind räumliche Anreize wie eine weitläufige Gestaltung der Büroflächen. Auch soziale Anreize, wie Wege zu/mit Kolleg*innen und Spaziergänge nach dem Essen, fördern Bewegung. Diese Anreize fehlen im Homeoffice. Günstig ist eine Arbeits(aufgaben)gestaltung, die Beschäftigten die Chance gibt, sich Zeit für Sitzunterbrechungen zu nehmen. Verschiedene Barrieren stehen dem entgegen. Langes Sitzen am Schreibtisch wird mit produktiver Arbeit assoziiert. Bei kognitiven Anforderungen wird aufgrund der geringen motorischen Beanspruchung Sitzen als ökonomisch sinnvoll erlebt. Hohe Arbeitsanforderungen absorbieren oft das Körperempfinden und Sitzunterbrechungen werden vergessen.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse ermöglichen erste Empfehlungen für eine bewegungsfördernde Gestaltung der Arbeit in Büro und Homeoffice.
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Publication History
Article published online:
22 August 2023
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Georg Thieme Verlag
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