Untersuchung von Spätfolgen und der aktuellen Nachsorgesituation bei Personen nach einer Krebserkrankung im Kindes- oder Jugendalter anhand eines Datenlinkage von Krebsregisterdaten und GKV-Abrechnungsdaten (VersKiK-Studie)

Einleitung Personen nach einer Krebserkrankung im Kindes- oder Jugendalter haben ein hohes Spätfolgenrisiko. Die Studie soll Spätfolgen, Istzustand der Versorgung und Adhärenz bzgl. der Nachsorgeleitlinien in Deutschland untersuchen.

Methoden Über stochastisches Record-Linkage werden Patientendaten (Diagnosejahre 1991-2021) des Deutschen Kinderkrebsregisters (DKKR) mit Routinedaten von 12 gesetzlichen Krankenkassen (GKV) von 2017-2021 verknüpft. Dazu wird eine Vergleichsgruppe nach Geburtsjahr und Geschlecht (1:5) aus dem GKV-Datenbestand gematcht. Unterschiede zwischen Patienten- und Vergleichsgruppe bzgl. der Prävalenz ausgewählter Spätfolgen und Nachsorgeleistungen, sowie potentielle Determinanten von Spätfolgen und Leitlinienadhärenz innerhalb der Patientengruppe werden mit loglinearen Regressionsmodellen untersucht. Beim Kohortenvergleich wird zwischen konfirmatorischen (bekannte Spätfolgen) und explorativen Fragestellungen unterschieden.

Ergebnisse Rund 50.000 überlebende DKKR-Patienten werden einbezogen. Anhand des Prozentsatzes der Bevölkerung, der von den beteiligten GKV abgedeckt wird, erwarten wir ca. 25.000 – 30.000 Patienten und 5-mal so viele Vergleichspersonen. Die Leitlinienadhärenz wird für ca. 8.000 Patienten mit ausgewählten Krebsdiagnosen untersucht. Im September 2023 werden erste deskriptive Ergebnisse zur Charakterisierung der Kohorten präsentiert.

Ausblick Die Ergebnisse sollen den Istzustand der Versorgung beschreiben, bestehende Versorgungslücken erkennen und zur Verbesserung der entsprechenden Leitlinien beitragen.

Publication History

Article published online:
22 August 2023