Enteritis beim Waschbären – nicht nur eine Gefahr für das Tier selbst

Einleitung Waschbären breiten sich auch in urbanen Regionen zunehmend weiter aus und sind potenzielle Überträger von einer Vielzahl zoonotischer Erreger wie Tollwutvirus, Salmonellen und Baylisascaris procyonis.

Material und Methoden Zwei in Gefangenschaft lebende, spontan verstorbene, juvenile Waschbären wurden makroskopisch und histopathologisch untersucht. Zur weiteren, ätiologischen Abklärung wurden virologische und mikrobiologische Untersuchungen durchgeführt.

Befunde Die juvenilen Waschbären zeigten sich apathisch und verstarben plötzlich. Makroskopisch wiesen die Tiere eine katarrhalische Enteritis auf. Histopathologisch lagen eine Kryptepitheldegeneration und -nekrose mit Zottenatrophie und -fusion sowie intraläsionalen Bakterienkolonien vor. Bei einem Tier wurde kanines Parvovirus und Salmonella Cottbus und beim zweiten Tier felines Panleukopenievirus und Salmonella Ferruch nachgewiesen.

Schlussfolgerungen Waschbären spielen als Überträger von pathogenen Erregern auf Menschen und Tiere eine zunehmend wichtige Rolle. Inwiefern die bisher in Deutschland nicht beschriebene Co-Infektion von Parvoviren und Salmonellen mit einer vermehrten Gefahr der Übertragung von zoonotischen Erregern einhergeht, bedarf weiterer Untersuchungen.

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Article published online:
11 August 2023