Z Gastroenterol 2023; 61(08): e380-e381
DOI: 10.1055/s-0043-1771680
Abstracts | DGVS/DGAV
Freie Vorträge

Einfluss der Ösophagusvarizenligatur auf Leber- und Milzsteifigkeit – eine prospektive Pilotstudie

E. Görgülü
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland
,
F. A. Michael
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland
,
E. Herrmann
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland
,
J. Bojunga
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland
,
S. Zeuzem
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland
,
J. Trebicka
2   Universitätsklinikum Münster, Münster, Deutschland
,
V. Knop
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland
,
M. Friedrich-Rust
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung und Fragestellung Die Evaluierung von Ösophagusvarizen mittels Milz-Elastographie bei Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ziel der vorliegenden Studie ist es, zu untersuchen, ob und inwieweit sich die Leber- und Milzsteifigkeit vor und nach einer Varizenligaturtherapie verändern.Samstag, 16. September 2023, 08:30–10:00, Saal X01 ([Abb. 1]).

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    Abb. 1

    Material und Methodik Für die Pilotstudie wurde eine Zielgröße von 15-20 Patienten mit Ligaturbehandlung festgelegt. In die Studie wurden 53 Patienten eingeschlossen, die sich zur Ösophagusvarizenligatur-Therapie vorstellten. Leber- und Milzsteifigkeit wurden vor und innerhalb von 24 Stunden nach ggf. stattgefundener Ligaturtherapie mittels transienter Elastographie (FibroScan®​) gemessen. Die endoskopische Ligatur von Ösophagusvarizen wurde unabhängig von der Studie durchgeführt.Samstag, 16. September 2023, 08:30–10:00, Saal X01 ([Abb. 2]).

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    Abb. 2

    Ergebnisse Die vorliegende Studie zeigte keine statistisch signifikanten Unterschiede in der initialen Leber- (U=353.50, p=.34) sowie der Milzsteifigkeit (U=269.00, p=.76) zwischen Patienten mit und ohne anschließender Ligaturbehandlung. Dennoch nahm die Lebersteifigkeit nach der Ligaturbehandlung zu (N=19, Mittelwert M vor Ligatur27,6 kPa, M nach Ligatur 41,1 kPa, z=-.12, p=.90). Weiterhin konnte eine deutliche Zunahme der Milzsteifigkeit festgestellt werden (N=19, M vor Ligatur 59,85 kPa, M nach Ligatur 98,3 kPa, z=.58, p=.56). Die Lebersteifigkeit korrelierte nicht mit der Anzahl der Ligaturen, Spearman's ρ=-.16, p=.29. Auch die Milzsteifigkeit und die Anzahl der Ligaturen korrelierten nicht miteinander, p=-.05, p=.76. Zudem wurde keine signifikante Korrelation zwischen der Leber- oder Milzsteifigkeit und der Anzahl der Ligaturen festgestellt (ρ=-.16, p=.29 und ρ=-.05, p=.76).Samstag, 16. September 2023, 08:30–10:00, Saal X01

    Zusammenfassung Die Ergebnisse dieser Studie zeigten eine deutliche Zunahme der Milz- und Lebersteifigkeit nach Ligaturtherapie. Weitere Studien sind erforderlich, um die Auswirkungen von Änderungen des Portaldrucks auf die Leber- und Milzsteifigkeit vor und nach der Varizenligaturtherapie bei dieser Patientenpopulation genauer zu untersuchen.

    präsentiert in der Sitzung: Ultraschall in der GastroenterologieDonnerstag, 14. September 2023, 09:30–11:00, Saal G2


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    Publication History

    Article published online:
    28 August 2023

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    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

     
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    Abb. 2