Z Gastroenterol 2023; 61(08): e551
DOI: 10.1055/s-0043-1772024
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
GI-Blutung und postinterventioneller Komplikationen
Freitag, 15. September 2023, 09:50–11:02, Saal C2.1

Prophylaktische Einlage eines Endo-SPONGE nach breitflächigen, komplexen endoskopischen Resektionen im oberen gastrointestinalen Trakt zur Reduktion sekundärer Komplikationen und Förderung der Wundheilung

T. Blasberg
1   Sana Klinikum Offenbach, Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und interventionelle Endoskopie, Offenbach am Main, Deutschland
,
J. Richl
1   Sana Klinikum Offenbach, Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und interventionelle Endoskopie, Offenbach am Main, Deutschland
,
M. Meiborg
1   Sana Klinikum Offenbach, Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und interventionelle Endoskopie, Offenbach am Main, Deutschland
,
A. Mekolli
1   Sana Klinikum Offenbach, Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und interventionelle Endoskopie, Offenbach am Main, Deutschland
,
E. Wedi
1   Sana Klinikum Offenbach, Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und interventionelle Endoskopie, Offenbach am Main, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Die breitflächige endoskopische Submukosadissektion (ESD) von Frühkarzinomen im Ösophagus und die endoskopische Resektion von Duodenaladenomen ist mit einem erhöhten Komplikationsrisiko verbunden. Zu den wichtigsten sekundären Komplikationen gehören verzögerte Blutungen und Perforationen, sowie postinterventionelle Stenosen des Ösophagus. Mit der prophylaktischen Durchführung einer endoskopischen Unterdrucktherapie mit offenporiger Filmdrainage (Endo-SPONGE) können diese Komplikationen möglicherweise signifikant reduziert werden. Bisher wird diese Technik sehr erfolgreich bei Anastomoseninsuffizienzen nach chirurgischen Eingriffen eingesetzt. Der prophylaktische Einsatz nach endoskopischen Resektionen wurde bisher nicht untersucht.

    Ziele Es soll die prophylaktische Einlage eines Endo-SPONGE nach komplexer endoskopischer Resektion mit großer Wundfläche im oberen GI-Trakt als neue Methode zur Reduktion sekundärer Komplikationen vorgestellt werden.

    Methodik Die Patientendaten wurden von 03/2022 bis 03/2023 prospektiv erhoben. Eingeschlossen wurden Patienten, die eine breitflächige ESD im Ösophagus (≥50% der Zirkumferenz, Resektatlänge≥50 mm) oder eine endoskopische Resektion im Duodenum (Resektatlänge≥35 mm) erhielten. Unmittelbar nach der Resektion wurde prophylaktisch ein Endo-SPONGE auf der Resektionsfläche positioniert. Primärer Endpunkt war die Rate sekundärer Komplikationen (Blutung, Perforation, postinterventionelle Stenose).

    Ergebnisse 14 Patienten (Alter 64,5±7,7 Jahre) unterzogen sich einer ESD im Ösophagus (71%, 10/14) oder einer endoskopischen Resektion im Duodenum (29%, 4/14). Die Resektatlänge im Ösophagus betrug durchschnittlich 67mm±27,3 (Spanne 50 – 151mm). Die En-Bloc und R0 Resektionsrate bei der ESD im Ösophagus lag bei 100% und 80%. Zur Abtragung der Duodenaladenome wurden verschiedene Resektionstechniken kombiniert (2x piecemeal(p)-EMR+FTRD, 1x Kaltabtragung+p-EMR, 1x Kaltabtragung+FTRD). Die durchschnittliche Resektatlänge betrug im Duodenum 36mm±3mm (Spanne 34 – 39mm). Der Endo-SPONGE verblieb durchschnittlich 4 Tage im Situs. Im bisherigen Follow-Up (durchschnittlich 162 Tage) traten keine sekundären Komplikationen auf.

    Schlussfolgerung Die prophylaktische Einlage eines Endo-SPONGE nach komplexen Resektionen im Ösophagus und Duodenum scheint eine vielversprechende Technik zu sein, um das Risiko sekundärer Komplikationen zu reduzieren und die lokale Wundheilung zu fördern.


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    Publication History

    Article published online:
    28 August 2023

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