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DOI: 10.1055/s-0043-1774696
Pentaerythrityltetranitrat (PETN) verbessert das Outcome der Kinder von Schwangeren mit pathologischer uteriner Perfusion – Follow-up-Studie der Kinder im Alter von 12 Monaten der doppelt verblindeten randomisierten PETN-Studie
Einleitung Im Rahmen der PETN-Studie wurde in einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Mulitzenter-Studie die Wirksamkeit und Sicherheit des NO-Donors Pentaerytrithyltetranitrat (PETN) zur Vorbeugung von fetaler Wachstumsrestriktion (FGR) und perinatalem Tod bei Schwangerschaften mit pathologischer uteriner Perfusion zum Zeitpunkt der Feindiagnostik, untersucht. Die Studie konnte den zuvor gezeigten Effekt einer Reduktion der Häufigkeit des kombinierten Endpunktes von FGR und/oder perinatalem Tod nicht bestätigen, zeigte aber eine signifikante Reduktion der Frühgeburtlichkeit [1]. Hier zeigen wir die Daten zum Outcome der Neugeborenen, die auf die neonatologische Intensivstation (NICU) aufgenommen wurden, sowie die Ergebnisse der pädiatrischen Vorsorgeuntersuchungen im Alter von 12 Monaten. Zusätzlich berichten wir über die im Verlauf der Studie erfassten, die Kinder betreffenden, unerwünschten Ereignisse.
Material und Methodik Berichtet werden die Outcomedaten der Neugeborenen, die während der Studie auf die NICU aufgenommen wurden. Die Ergebnisse der pädiatrischen Vorsorgeuntersuchungen im Alter von 12 Monaten wurden von allen Studienteilnehmenden per Post angefordert. Im Rahmen dieser Untersuchungen lagen Informationen zu Größe, Gewicht, Kopfumfang, zur altersgemäßen Entwicklung des Kindes und zum Vorliegen chronischer Krankheiten vor. Um die Sicherheit der PETN-Behandlung während der Schwangerschaft zu bewerten, wurden im Studienverlauf unerwünschte Ereignisse (AE) dokumentiert und im Gruppenvergleich ausgewertet.
Ergebnisse Die Outcomedaten der 144 Neugeborenen, die auf die NICU aufgenommen wurden, zeigen keine Gruppenunterschiede. Es konnte von 240 Kindern die Ergebnisse der 12-Monats-Kontrolluntersuchung ausgewertet werden. Hier zeigt sich, dass in der PETN-Gruppe signifikant mehr Kinder altersgemäß normal entwickelt waren (p = 0,018). Außerdem traten chronische Krankheiten in der PETN-Gruppe signifikant seltener auf (p = 0,041). Es zeigten sich keine Unterschiede in der Anzahl, Art oder Schwere der unterwünschten Ereignisse.
Zusammenfassung Die wichtigste Erkenntnis aus den hier präsentierten Daten ist die nachgewiesene Sicherheit der PETN-Verabreichung während der Schwangerschaft. Darüber hinaus scheinen die PETN-Studienkinder im Alter von 12 Monaten einen klaren Vorteil gegenüber der Placebogruppe zu haben, da sie häufiger altersgemäß entwickelt sind und seltener an chronischen Krankheiten leiden. Für eine weiterführende Nachuntersuchung der Studienkinder im Vorschulalter wurde aktuell das Funding bei der DFG beantragt. Während die Wirksamkeit der PETN-Behandlung während der Schwangerschaft aktuell noch nicht abschließend beurteilt werden kann, erscheint die Sicherheit der Behandlung erwiesen.
Fördermittelangaben
Funding-Source: Programm klinische Studien der DFG
Fördermittel: GR 1955/4-1 an TG
Funding-Statement: Diese Studie wurde gefördert durch Mittel der DFG.
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Interessenkonflikt
Es liegen keine Interessenskonflikte vor.
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Literatur
- 1 PETN Study Group. Groten T, Lehmann T, Städtler M. et al. Effect of pentaerythritol tetranitrate (PETN) on the development of fetal growth restriction in pregnancies with impaired uteroplacental perfusion at midgestation-a randomized trial. Am J Obstet Gynecol 2023; 228: 84.e1-84.e12
Publication History
Article published online:
02 October 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 PETN Study Group. Groten T, Lehmann T, Städtler M. et al. Effect of pentaerythritol tetranitrate (PETN) on the development of fetal growth restriction in pregnancies with impaired uteroplacental perfusion at midgestation-a randomized trial. Am J Obstet Gynecol 2023; 228: 84.e1-84.e12