Z Gastroenterol 2024; 62(01): e36
DOI: 10.1055/s-0043-1777579
Abstracts | GASL
Poster Visit Session lll METABOLISM (INCL. MASLD) 26/01/2024, 16.25pm–17.00pm

Metabolische Veränderungen und deren Zusammenhang mit dem Leberphänotyp bei Erwachsenen mit homozygotem Alpha1-Antitrypsin-Mangel (Pi*ZZ-Genotyp)

Christina Schrader
1   University Hospital Aachen
,
Malin Fromme
1   University Hospital Aachen
,
Monica Pons
2   University Autonoma de Barcelona
,
Joan Genesca
2   University Autonoma de Barcelona
,
Marc Miravitlles
3   Vall d'Hebron University Hospital
,
Katrine H. Thorhauge
4   Odense University Hospital
,
Carolin Victoria Schneider
1   University Hospital Aachen
,
Nurdan Guldiken
1   University Hospital Aachen
,
Yizhao Luo
1   University Hospital Aachen
,
Johan Waern
5   Sahlgrenska University Hospital
,
Jan Sperl
6   Institute for Clinical and Experimental Medicine
,
Sona Frankova
6   Institute for Clinical and Experimental Medicine
,
Aleksander Krag
4   Odense University Hospital
,
Alice Turner
7   University of Birmingham
,
Christian Trautwein
1   University Hospital Aachen
,
Pavel Strnad
1   University Hospital Aachen
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung und Ziel Der schwerwiegende Alpha1-Antitrypsin-Mangel (Pi*ZZ) prädisponiert zur Lungen- und Lebererkrankung. Da das Ausmaß der Leberbeteiligung erheblich variiert, haben wir die Zusammenhänge zwischen metabolischen Faktoren und dem Leberphänotyp in Pi*ZZ-Individuen untersucht.

    Methodik Es wurde eine multizentrische, internationale Kohorte von 707 Pi*ZZ-Individuen und 329 Kontrollen (Pi*MM) untersucht. Alle Studienteilnehmer unterzogen sich einer umfassenden Leberuntersuchung sowie der Messung der Lebersteifigkeit (LSM) mittels transienter Elastographie (Fibroscan).

    Ergebnis Pi*ZZ-Individuen wiesen im Vergleich zu Pi*MM-Teilnehmern erhöhte Serumwerte für ALT, AST, GGT, GLDH und AP auf. Die Prävalenz einer signifikanten (LSM≥7,1 kPa) bzw. fortgeschrittenen Leberfibrose (LSM≥10 kPa) war in Pi*ZZ-Trägern 4,4-fach (24,4% vs. 5,6%) bzw. 8,1-fach (10,5% vs. 1,3%) höher im Vergleich zu Kontrollen. Obwohl die Anzahl der Diabetiker in beiden Gruppen vergleichbar war und Pi*ZZ-Träger einen niedrigeren Body-Mass-Index (BMI) (25,3 kg/m2 vs. 26,1 kg/m2, p=0,011) aufwiesen, zeigten Pi*ZZ-Teilnehmer signifikant häufiger HOMA-Werte≥2,5 (41,3% vs. 27,4%, p=0,003). Im Gegensatz dazu waren ihre Triglycerid- (99,2 vs. 130,6 mg/dl, p<0,001) und Cholesterin-Spiegel (208,4 mg/dl vs. 215,4, p=0,002) niedriger. Pi*ZZ-Träger mit signifikanter Leberfibrose präsentierten erhöhte Triglycerid-, HbA1c-, HOMA- und C-Peptid-Werte sowie häufiger ein metabolisches Syndrom und metabolisch assoziierte Fettlebererkrankung/Stoffwechselstörung-assoziierte steatotische Lebererkrankung (MAFLD/MASLD) (Tabelle 1). Darüber hinaus traten männliches Geschlecht (OR=4,25), HOMA-Werte≥2,5 (aOR=2,98), Triglyceride≥150 mg/dL (aOR=2,03), BMI≥30 kg/m2 (aOR=3,18) und Diabetes (aOR=2,14) bei Pi*ZZ-Trägern mit LSM≥7,1 kPa überproportional häufig auf.

    Schlussfolgerung In Pi*ZZ-Individuen bestehen signifikante Assoziationen zwischen metabolischen Faktoren und dem Vorliegen einer signifikanten Leberfibrose. Die erhöhten HOMA-Werte deuten auf eine Insulinresistenz hin.


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    Publication History

    Article published online:
    23 January 2024

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