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DOI: 10.1055/s-0044-1778957
Ungewöhnliche disseminierte Metastasierung des malignen Pleuramesothelioms bei stabilem Lokalbefund unter Immuntherapie. 2 Fallberichte mit Lungen- und Hirnmetastasen.
Einleitung Das Pleuramesotheliom gehört zu den Asbest-verursachten Krebserkrankungen. Obwohl Mesotheliome eher selten sind, gehören sie hierzulande zu den häufigsten beruflich verurs. Krebserkrankungen. Maligne Pleuramesotheliome wachsen meist lokal infiltrativ-destruktiv. Fernmetastasen treten selten auf u. befallen v.a. Lunge/Knochen/Leber/Niere.
Fall 1 Bei einem 70j Pat. wurde Anfang vorletzten Jahres i.R. einer operativen Empyemtherapie ein biphas. Pleuramesotheliom re. diagnostiziert. Darauf folgte bei im Verlauf lokalem Progress die Einleitung einer Immuntherapie mit Nivolumab/Ipilimumab. Diese musste bereits nach der 1. Gabe nach Auftreten einer schweren immunvermittelten Dermatitis beendet werden. In den anschl. Verlaufskontrollen stellte sich trotz kurzer Therapiedauer eine sehr gute partielle Remission dar ohne Zeichen der Tumoraktivität. Im Verlauf stellt sich der Pat. Mitte letzten Jahres erneut vor u. berichtete von progr. Luftnot. Radiologisch stellte sich das Bild einer dissemin. Pulmon. Metastasierung dar bei lokal größenkonstantem Ausgangsbefund. Die umfassende Diagnostik im Hinblick auf ein Zweitkarzinom als Ursache der Lungenmetastasen blieb unauffällig, sodass wir nach interdisziplin. Fallkonferenz die Indikation zur histolog. Sicherung via VATS stellten. Hier konnte immunhistolog. der pulmon. Befall durch das bekannte biphas. Mesotheliom bestätigt werden.
Fall 2 Bei einem 66j Pat. wurde ein epitheloides Pleuramesotheliom im Frühjahr letzten Jahres diagnostiziert. Nach Einleitung der palliativen Immuntherapie mit Nivolumab/Ipilimumab kam es nach 2 Zyklen zu einem lokalen Ansprechen. Nach 8 Wo. erfolgte die Vorstellung mit vollständiger Aphasie u. dem radiologischen V.a. auf dissimin. Abszesse des Hirns. Zur Klärung der Genese wurde über die Tumorkonferenz die neurochirurgische histolog. Sicherung beschlossen. Auch hier bestätigten sich Metastasen des bek. malignen Pleuramesothelioms.
Zusammenfassung Pleuramesotheliome werden meist erst im fortgeschr. Stadium diagnostiziert u. haben eine eher schlechte Prognose. Das Besondere an unseren Fällen ist, dass die Grunderkrankung unter/nach Therapie lokal stabil erscheint – sich hier jedoch in Lunge/Hirn ein Tumorescape als progr. Metastasierung mit ungewöhnl. Muster zeigt. Eine histolog. Klärung sollte daher angestrebt werden.
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Publication History
Article published online:
01 March 2024
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Georg Thieme Verlag
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