Gesundheitswesen 2024; 86(S 02): S83
DOI: 10.1055/s-0044-1781820
Abstracts | BVÖGD, BZÖG, DGÖG
25.04.2024
Digitalisierung 2 10:30 – 12:00 | Saal X.9

Gesundheit in Niedersachsen – Mit dem HuGO-Online-Panel auf dem Weg zu mehr Erkenntnis

N. Jahn
1   Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (NLGA), Hannover
,
E. Mertens
1   Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (NLGA), Hannover
,
A. Oey
1   Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (NLGA), Hannover
,
M. Wollenweber
1   Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (NLGA), Hannover
2   Postgraduiertenausbildung für angewandte Epidemiologie, Abteilung für Infektionsepidemiologie, Robert Koch-Institut, Berlin
3   ECDC Fellowship Programme, Field Epidemiology path (EPIET), European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC), Stockholm, Sweden
,
J. Woltert
1   Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (NLGA), Hannover
,
K. Hespe-Jungesblut
1   Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (NLGA), Hannover
,
J. Dreesman
1   Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (NLGA), Hannover
,
A. Dörre
2   Postgraduiertenausbildung für angewandte Epidemiologie, Abteilung für Infektionsepidemiologie, Robert Koch-Institut, Berlin
3   ECDC Fellowship Programme, Field Epidemiology path (EPIET), European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC), Stockholm, Sweden
4   Abteilung für Infektionsepidemiologie, Robert Koch-Institut, Berlin
,
C. Zühlke
1   Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (NLGA), Hannover
› Author Affiliations
 
 

    In Niedersachsen berät das NLGA (Niedersächsisches Landesgesundheitsamt) das Gesundheitsministerium u.a. zu Fragen des Gesundheitszustands und der Lebensbedingungen der niedersächsischen Bevölkerung (Gesundheitsberichterstattung) sowie zu Infektionsrisiken und infektiologischen Fragestellungen (Infektionsschutzgesetz, Melde- und Surveillance-Systeme). Diese Beratungen und Empfehlungen zu gesundheitspolitischen Themen werden auf der Grundlage wissenschaftlicher Ergebnisse durchgeführt und ausgesprochen. Die Aussagekraft und Belastbarkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse hängen maßgeblich davon ab, ob zuverlässige Daten zu den jeweiligen Fragestellungen vorliegen.

    Spätestens in der COVID-19-Pandemie wurde der Bedarf der Gesundheitsbehörden deutlich, schnell aktuelle Informationen zu erhalten und zu erheben. Der Informationsbedarf bezog sich einerseits auf Gesamtzahlen von Infektionsfällen, Todesfällen, belegten Krankenhausbetten oder Impfungen, der durch unterschiedliche Surveillance-Systeme gedeckt wurde. Andererseits bestand jedoch auch ein Informationsbedarf in Bezug auf Wahrnehmungen und Einschätzungen der Bevölkerung hinsichtlich bestimmter Maßnahmen, wie der Umsetzung nichtpharmazeutischer Interventionen, z.B. Abstandsgebote oder die Anwendung von Alltagsmasken, etwa um eine adäquate Risikokommunikation zu ermöglichen. Durch bestehende Systeme konnten solche Informationsbedarfe nicht bzw. nicht zeitnah genug oder nicht ausreichend spezifisch abgedeckt werden.

    Das NLGA plant den Aufbau eines interdisziplinär nutzbaren Online-Panels. Mit dem Panel sollen schnell und gezielt Erhebungen zu unterschiedlichen Fragestellungen zum Thema Gesundheit und Gesundheitsverhalten durchgeführt werden, um diese für die gesundheitspolitische Beratung, Gesundheitsberichterstattung, weitere Analysen und Handlungsempfehlungen zu nutzen. Die PanelistInnen werden zwei- bis viermal im Jahr befragt. Themen sind beispielsweise die gesundheitliche Versorgung in Niedersachsen, Lebensumstände und Lebensführung, aber auch Fragen, die die Bearbeitung von Ausbruchsgeschehen unterstützen.

    Auf dem BVÖGD-Kongress soll der Prozess des Aufbaus des Panels HuGO (Health Understanding from Experiences), für welches mindestens 1.000 Personen aus Niedersachsen gewonnen werden sollen, vorgestellt werden. Herausforderungen, die im Rahmen des Panel-Aufbaus auftraten, werden als „Lessons learned“ vorgestellt und diskutiert.

    Mit dem Beitrag geben wir ein Praxisbeispiel fachbereichsübergreifender Zusammenarbeit beim Aufbau eines Gesundheitspanels und präsentieren, wie wir mit dem HuGO-Panel zukünftig arbeiten werden, um bessere Daten für die Gesundheitsberichterstattung, den Infektionsschutz und die Politikberatung zu gewinnen.


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    Publication History

    Article published online:
    10 April 2024

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