Z Geburtshilfe Neonatol 2024; 228(S 01): e12
DOI: 10.1055/s-0044-1786657
Abstracts │ DGPGM
Poster

Sektorenübergreifende Versorgung von Risikoschwangerschaften mittels digitaler Fernüberwachung und Entscheidungshilfe, PreFree – Studienprotokoll

D. Sroka
1   Klinik für Geburtsmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin
,
S. Roll
2   Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
,
T. Reinhold
2   Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
,
S. Kummer
2   Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
,
S. Verlohren
1   Klinik für Geburtsmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin
› Author Affiliations
 
 

    Ziel  Das Ziel dieser geplanten Studie ist es, durch den Einsatz der digitalen, Algorithmus-gestützten Entscheidungshilfe und der Fernüberwachungsplattform PreFree die Versorgung von Schwangeren mit Verdacht auf Präeklampsie (PE) zu verbessern. Dabei sollen unnötige Krankenhausaufenthalte vermieden und zugleich die Sicherheit der schwangeren Frauen sichergestellt werden. Weitere Ziele umfassen die Verbesserung des Zeitpunkts für die Geburtseinleitung, die Steigerung der Lebensqualität der Schwangeren und eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsdienstleistern.

    Methoden  Bei der Studie handelt es sich um eine multizentrische, kontrollierte, offene Interventionsstudie mit quantitativen und qualitativen Studienteil. Während eines Rekrutierungszeitraums von zwei Jahren planen wir, insgesamt 424 Patientinnen in die Interventionsgruppe und 424 in die Kontrollgruppe an insgesamt 11 Studienzentren einzuschließen. Schwangere Frauen mit Verdacht auf PE oder diagnostizierter PE zwischen 24+0 und 36+6 Schwangerschaftswochen werden für die Studie rekrutiert. Die Interventionsgruppe wird für Monitoring die PreFree-App verwenden, während die Kontrollgruppe die Standardversorgung erhält. Die primären Endpunkte umfassen die Anzahl der Schwangerschaftstage außerhalb des Krankenhauses vom Studieneinschluss bis zur Geburt sowie das Auftreten von PE-assoziierten Komplikationen bei der Mutter oder beim Kind. Zusätzlich werden die Kosten der Versorgung im Vergleich zur Standardversorgung sowie die Lebensqualität analysiert. Unsere Studie hat eine Förderung vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) für die Durchführung des randomisierten kontrollierten Trials (RCT) erhalten.

    Implikationen  Im Erfolgsfall werden die Ergebnisse der Studie zur Entwicklung einer innovativen, digitalen Gesundheitslösung für PE-Risikoschwangerschaften beitragen. Die PreFree-Plattform kann potenziell die Betreuung schwangerer Frauen verbessern, indem sie die Früherkennung, die Fernüberwachung und individuell angepasste Behandlung bei Verdacht auf Präeklampsie ermöglicht. Dies könnte zu einer Verringerung der Notwendigkeit stationärer Aufenthalte führen und eine Verlagerung in die ambulante Versorgung fördern. Dadurch könnten die Kosten für das Gesundheitssystem gesenkt und gleichzeitig die Sicherheit von Hochrisikopatienten gewährleistet werden.


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    Publication History

    Article published online:
    24 May 2024

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