Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2024; 52(03): 177-178
DOI: 10.1055/s-0044-1787383
Abstracts │ DVG
Posterpräsentationen
Zoo- und Wildtiere

Multiple zystische Umfangsvermehrungen im Gehirn und Rückenmark eines Alpakas – ein ungewöhnlicher Befund?

K. Pütsch
1   Institut für Veterinär-Pathologie, Universität Leipzig
,
C. Helm
1   Institut für Veterinär-Pathologie, Universität Leipzig
,
L. Bittner-Schwerda
2   Klinik für Klauentiere, Universität Leipzig
,
T. Snedec
2   Klinik für Klauentiere, Universität Leipzig
,
S. Loderstedt
3   Klinik für Kleintiere, Universität Leipzig
,
I. Kiefer
3   Klinik für Kleintiere, Universität Leipzig
,
Z. Rentería-Solís
4   Institut für Parasitologie, Universität Leipzig
,
A. Starke
3   Klinik für Kleintiere, Universität Leipzig
,
F. Hansmann
1   Institut für Veterinär-Pathologie, Universität Leipzig
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Neurologische Erkrankungen stellen bei Alpakas einen eher seltenen Befund dar. Hierbei spielen neben Infektionserkrankungen wie Listeriose, Tollwut, Tetanus und Baylisascariose auch degenerative sowie traumatische Ursachen eine Rolle.

    Material und Methoden Ein 7 Jahre altes, weibliches Alpaka wurde mit neuro-logischen Symptomen wie Ataxie und Hinterhandschwäche nach finalem Festliegen makroskopisch, histopathologisch sowie immunhistologisch untersucht. Zur ätiologischen Abklärung wurden darüber hinaus parasitologische und molekularbiologische Untersuchungen durchgeführt.

    Befunde Bei dem euthanasierten Tier wurden im Gehirn und Rückenmark multiple, zystische Umfangsvermehrungen festgestellt. Diese waren mineralisiert, teils von einer Kapsel umgeben und komprimierten das angrenzende Gewebe. Mittels PCR und Sequenzierung des mitochondrialen 12S rRNA-Gens wurde eine Taenia crassiceps-spezifische Nukleinsäuresequenz nachgewiesen. Weiterhin zeigte sich eine Protrusion von Bandscheibenmaterial auf Höhe von C2/3 mit Kompression des Rückenmarks.

    Schlussfolgerungen Im vorliegenden Fall wurde erstmalig in Europa eine Neurozystizerkose mit Taenia crassiceps im zentralen Nervensystem eines Alpakas nachgewiesen.


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    Publication History

    Article published online:
    26 June 2024

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