Z Orthop Unfall
DOI: 10.1055/a-2324-1877
Originalarbeit

Gerinnungsaktive Medikation bei endoprothetisch versorgter proximaler Femurfraktur - Komplikationen und Mortalität unter Berücksichtigung des Versorgungszeitpunktes als Qualitätskriterium

Article in several languages: deutsch | English
1   Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH, Bochum, Deutschland (Ringgold ID: RIN9141)
,
Tim Dario Kaiser
1   Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH, Bochum, Deutschland (Ringgold ID: RIN9141)
,
Rüdiger Smektala
2   Knappschaftskrankenhaus Bochum Langendreer Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Deutschland (Ringgold ID: RIN439861)
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Einleitung

Es wird international über den optimalen Operationszeitpunkt älterer Patienten mit proximaler Femurfraktur diskutiert. Eine vorbestehende Antikoagulation scheint ein wesentlicher Grund für die Verzögerung der operativen Frakturbehandlung zu sein. Ziel dieser Studie war es, die Komplikations- und Sterblichkeitsraten bei älteren, antikoagulierten Hüftfrakturpatienten zu untersuchen, die zeitgerecht (< 24 h) bzw. verzögert (> 24 h) operiert wurden.

Patienten und Methoden

Unsere Analyse basiert auf Daten der externen stationären Qualitätssicherung aus Nordrhein-Westfalen als bevölkerungsreichstem deutschen Bundesland. Wir identifizierten 13201 Patienten mit proximaler Femurfraktur unter gerinnungsaktiver Medikation und einem Mindestalter von 65 Jahren, die von Januar 2015 bis Dezember 2017 behandelt wurden.

Ergebnisse

Eine verzögerte Operation war mit signifikant höheren Komplikations- und Mortalitätsraten verbunden. Mit Ausnahme einer vorbestehenden Herzinsuffizienz konnten keine Komorbiditäten identifiziert werden, die einen klaren Hinweis darauf geben könnten, warum eine Operationsverzögerung eingetreten ist.

Schlussfolgerung

In den meisten Fällen ist bei Patienten mit gerinnungsaktiver Medikation aufgrund schwerwiegender Begleiterkrankungen insgesamt mit einem schlechteren Behandlungsergebnis zu rechnen. Wurden diese Patienten verspätet operiert, waren die Behandlungsergebnisse nochmals deutlich schlechter. Um das Risiko von Komplikationen zu verringern, sollte daher eine Operation mit einer Verzögerung von > 24 h vermieden werden.



Publication History

Received: 23 September 2023

Accepted after revision: 12 May 2024

Article published online:
18 June 2024

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