Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2020; 14(01): 23-38
DOI: 10.1055/a-0778-6930
Viszerale Transplantationen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Viszeralchirurgische Notfälle und Komplikationen bei transplantierten Patienten

Zoltan Czigany
,
Georg Lurje
,
Ulf Peter Neumann
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. Februar 2020 (online)

Das Auftreten viszeralchirurgischer Komplikationen bei Patienten, die sich einer Organtransplantation unterzogen haben, stellt eine Herausforderung für das behandelnde Team dar – auch vor dem Hintergrund einer vorbestehenden Immunsuppression. In den folgenden Abschnitten werden elementare Punkte des perioperativen Managements, der Diagnostik und Differenzialdiagnose sowie der Indikationsstellung systematisch dargelegt.

Kernaussagen
  • Mit zunehmend beherrschbarem Langezeitüberleben transplantierter Patienten steigt auch die Wahrscheinlichkeit für viszeralchirurgische Notfallaufnahmen in Krankenhäuser.

  • Immunsuppressiva können zur Maskierung der klinischen Symptome und zur Unterschätzung der Beschwerden führen.

  • Transplantierte Patienten sind aufgrund der Immunsuppression anfälliger für Infektionen, insbesondere auch durch atypische Erreger.

  • Patienten unter immunsuppressiver Therapie haben eine erhöhte Inzidenz für Gallensteine.

  • Aufgrund der Immunsuppression und der damit verbundenen Beeinträchtigung der Wundheilung sind Transplantatempfänger besonders gefährdet für Narbenhernien – häufig auch noch viele Jahre nach der Transplantation.

  • In der perioperativen Phase müssen Immunsuppression und Graft-Funktion engmaschig überwacht werden.

  • Wie bei anderen viszeralchirurgischen Notfällen ist bei der weiterführenden Diagnostik nach der ersten Untersuchung die abdominelle Sonografie die Methode der ersten Wahl.

  • Im Falle einer Notfalloperation erhöht sich die operative Morbidität und Mortalität in der immunsupprimierten Population.