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DOI: 10.1055/a-0842-7955
Konzertierte Aktionen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
17. April 2019 (online)
Teamarbeit ist in vielen Fällen essenziell. Und diese wird auch und gerade bei den beruflichen Interaktionen von Ärzten und Pflegekräften immer wichtiger: So herrscht doch ein zunehmender Mangel an qualifiziertem Personal in der Gesundheitsbranche. Eine gute Abstimmung untereinander ist daher notwendiger denn je, um Fehler bei der Behandlung der Patienten zu verhindern. Hintergründe zur interprofessionellen Zusammenarbeit haben u. a. junge bzw. angehende Ärzte und Pflegekräfte auf dem Deutschen Pflegetag in Berlin Mitte März in der Diskussionsrunde „Pflege trifft Medizin – Der Nachwuchs gibt den Ton an“ eruiert, welche die Robert Bosch Stiftung zusammen mit dem AOKBundesverband, der AOK Nordost und dem PflegeZukunfts-Initiative e. V. ins Leben gerufen hat.
Das Ziel soll es sein, unnötige Reibungsverluste und Patientengefährdungen, welche u. a. aufgrund von althergebrachten und unreflektierten Hierarchien entstehen können, zu vermeiden und durch eine interprofessionelle Teamarbeit auf Augenhöhe die bestmögliche Versorgung von Patienten sicherzustellen. Hierbei sollen eine gut strukturierte Arbeitsweise und gegenseitiger Respekt sowie Wertschätzung z. B. die Qualität von Patientenaufnahmen, -visiten oder -entlassungen verbessern. Eine wichtige Basis hierfür stellt z. B. das Programm „Operation Team“ der Robert Bosch Stiftung dar, welches schon 17 Projekte in diesem Themenbereich fördert, wie man in einem Interview der Ärzte Zeitung mit Irina Cichon, Projektmanagerin Gesundheit bei der Robert Bosch Stiftung, nachlesen konnte. Geplant ist die Förderung von weiteren Projekten – dies sind positive Aussichten für künftige Generationen an Ärzten und Pflegekräften bzw. für deren Patienten.
Auch auf Bundesebene ist Zusammenarbeit gefragt, wenn es darum geht, gesundheitspolitische Rahmenbedingungen zu optimieren: Derzeit kooperieren die 3 Bundesministerien für Gesundheit, für Familie und für Arbeit innerhalb der „Konzertierten Aktion Pflege“ (KAP), um die Pflege in Deutschland zu verbessern. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey (SPD) und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) möchten im Juni die erarbeiteten Resultate vorstellen. Danach soll es laut Spahn an die konkrete Umsetzung gehen: Mindestpersonalbesetzungen sind hier u. a. im Fokus. Björn Böhning, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, kündigte an, dass innerhalb der KAP eine bessere und verbindlichere Entlohnung von Pflegenden angegangen werde. Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, äußerte sich hierzu laut einer Presseinformation des Deutschen Pflegetages 2019 wie folgt: „Wir brauchen ein neues Rollenverständnis zwischen den Gesundheitsprofessionen mit einer starken, gleichberechtigten Pflege. Das würde sich auch positiv auf die Qualität der Gesundheitsversorgung auswirken. Von der KAP sollte zudem ein klares Signal für die Akademisierung der Pflege ausgehen, weil auch das den Beruf attraktiver machen kann.“
Dass es wirklich drängt, die Pflege tatsächlich besser zu machen, zeigt auch der CARE Klima-Index 2018 des Befragungsinstituts Psyma Health & CARE GmbH: 2018 war die Stimmung unter Pflegenden um 4,7 % schlechter als im Referenzjahr 2017. Ca. die Hälfte (51 %) der Befragten beurteilten die Bedingungen im Jahr 2017 als „schlecht“, dieser Wert stieg im Jahr 2018 gar auf 60 %. Den gesellschaftlichen Stellenwert von Pflegenden schätzten 38 % der Befragten geringer als jenen anderer Berufsgruppen ein (28 % im Jahr 2017). Es gibt also viel zu tun für das Team der KAP!
Konzertiert müssen auch die Aktionen rund um die Senkung des Blutdruckes beim Vorliegen einer Hypertonie ausfallen. Die Wechselwirkungen im Körper, die zu diesem Krankheitsbild führen, sind bekanntermaßen komplex – und die Niere spielt dabei eine wichtige Rolle. Nicht selten sind nach der Differenzialdiagnose mehrere Maßnahmen und Medikationen notwendig, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen – natürlich immer unter der Beachtung von eventuell vorliegenden Komorbiditäten wie z. B. chronischer Nierenerkrankung. Um Ihnen einen aktuellen Überblick hierzu zu geben, haben wir in der vorliegenden Ausgabe der „Dialyse aktuell“ die neuesten Erkenntnisse rund um das Thema „Bluthochdruck“ zusammengestellt. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre dieser und der weiteren Beiträge in dieser Ausgabe!