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DOI: 10.1055/a-1108-6375
Vorgehen bei enossaler Implantation aus praktischer Sicht
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
27. Mai 2020 (online)
Nach dem Durcharbeiten des Artikels sollte der Leser
▪das klinische Vorgehen bei der enossalen Implantation verstanden haben.
▪etwas über die am häufigsten verwendeten Implantatlängen wissen.
▪mögliche Komplikationen während der Insertion reflektiert haben.
▪die Möglichkeiten der Schnittführung bzw. des Wundverschlusses kennen.
Dentale enossale Implantate stellen inzwischen eine wichtige Therapieoption dar, um verloren gegangene Zähne zu ersetzen. Sie können sowohl als Pfeiler für Kronen und Brücken als auch zur Befestigung von Prothesen zum Einsatz kommen. Durch kontinuierliches wissenschaftliches Arbeiten in den letzten Jahrzehnten ist heute eine vorhersagbare und langfristig erfolgreiche Behandlung möglich. Dieser Beitrag vermittelt den Ablauf einer Implantation an einem klinischen Beispiel.
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Vor der Implantatbehandlung sollte der Schwierigkeitsgrad ermittelt werden.
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Zur präoperativen Diagnostik dienen Röntgenaufnahmen mit Referenzkörpern (z. B. Metallkugeln).
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Eine Implantatlänge von 8 – 10 mm ist für die meisten Indikationen ausreichend.
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Eine präoperative einmalige Antibiotikagabe mit 2 – 3 g Amoxicillin verringert die Implantatfrühverlustrate.
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Der Abstand zwischen Implantat und Nachbarzahn muss mindestens 1,5 mm betragen, zwischen 2 Implantaten 3 mm.
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Die Knochenbreite um das Implantat sollte mindestens 1,5 – 2 mm betragen.
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Zu große Drehmomente (> 70 Ncm) beim Einbringen des Implantats sollten vermieden werden.
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Die Einheildauer nach Implantation beträgt in der Regel 3 Monate.
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Literatur
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