Radiopraxis 2020; 13(04): 182
DOI: 10.1055/a-1111-3750
Buchrezension

Ein umfassendes Grundlagen- und Nachschlagewerk zum Spezialgebiet „Interventionelle Radiologie“

Buchrezension
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Das erste Lehrbuch für Interventionelle Radiologie auf dem deutschen Markt ist 1988 von den Herausgebern Rolf W. Günther und Manfred Thelen im Georg Thieme Verlag erschienen. Der Klassiker erlebte mehrere überarbeitete und erweiterte Auflagen. Nun haben es sich die beiden Hauptherausgeber Andreas Mahnken und Christoph Thomas sowie Ko-Editor Kai Wilhelm zur Aufgabe gemacht, diesen Klassiker einer Generalüberholung und Neuauflage zu unterziehen.

Eines vorweg: wer sich dieses Buch gönnt, wird mit einem wirklich umfassenden, übersichtlichen Werk mit ansehnlichen Bildbeispielen zur Thematik der interventionellen Radiologie belohnt.

Während sich die ersten drei Kapitel mit den Grundlagen der interventionellen Radiologie - z. B. rechtliche Grundlagen und Konsequenzen, Strahlenschutz, Hygiene, Patientenbetreuung usw., dem Einsatz von Pharmaka sowie Grundlagen der interventionellen Therapie - befassen, widmen sich die restlichen Kapitel den Interventionsoptionen je nach Organ, Gefäß bzw. Gefäßsystem. Damit auch wirklich alle radiologischen Interventionen und dazugehörige Themen abgedeckt werden, orientiert sich das Buch an den DeGIR-Modulen.

Sehr gut gelungen sind die praktischen Verknüpfungen, wie z. B. „How I do it“. Darin werden beispielsweise Untersuchungsvorbereitungen, Materialien sowie Durchführung der jeweiligen Intervention beschrieben. Des Weiteren sind Indikationen, Kontraindikationen, Ergebnisse, Komplikationen und untersuchungsspezifische Aspekte angeführt. Außerdem wird auf die unterschiedlichen Untersuchungsmodalitäten (z. B. gepulste Durchleuchtung, CT, MRT, Ultraschall) eingegangen. Risiko- und Komplikationsmanagement sind integrierte Bestandteile im Buch.

Der didaktische Aufbau entspricht dem bewährten Thieme-Konzept: regelmäßig weisen Merksätze auf zentrale Aspekte hin, Cave-Boxen warnen vor potenziellen Gefahren bzw. Fehleinschätzungen. Viele Tabellen unterstützen die Übersichtlichkeit der doch so umfangreichen Thematik der interventionellen Radiologie. Über 1000 Abbildungen und Grafiken dienen zur Veranschaulichung bzw. zusätzlichen Erläuterung. Am Ende jedes Kapitels / Unterkapitels sind die wesentlichen Aspekte nochmals in Kernaussagen zusammengefasst.

Fazit

Das Fachbuch „Interventionelle Radiologie“ von Mahnken und Thomas ist ein umfassendes Grundlagenwerk, welches nicht nur als Lehrbuch, sondern vor allem auch in der täglichen Routine als Nachschlagewerk zum Einsatz kommen soll. Sowohl die wissenschaftliche Aufbereitung als auch der lückenlose, umfangreiche Aufbau der Thematik sind mit den vielen erklärenden Abbildungen und Grafiken sehr gut gelungen.

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Evelyn Huber, Graz



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
02. Dezember 2020

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