Gastroenterologie up2date 2024; 20(01): 14
DOI: 10.1055/a-2207-8801
Wichtige Studien im Fokus

Kommentar zu: Blutungen bei Dünndarm-Angiodysplasien: Benefit durch Thalidomid?

Wolfgang Fischbach

Die randomisierte prospektive Multicenterstudie aus China belegt für 150 Patienten mit rezidivierenden Blutungen aus intestinalen Angiodysplasien einen signifikanten Nutzen für die Einnahme von Thalidomid im Vergleich zu Placebo. Dieser zeigte sich in einer Reduktion von mehr als 50% der Blutungsperioden und verschiedenen sekundären Endpunkten wie Bluttransfusionen, Hospitalisation, Hämoglobinwerte u. a.

Das Studienkollektiv ist vermeintlich heterogen, wurden doch Patienten mit positivem Stuhltest (FOBT) ebenso rekrutiert wie Patienten mit klinisch manifester Blutung. Eine Angabe, wie sich diese beiden Kriterien bei den Patienten verteilen, findet sich leider nicht. Die Diagnose intestinale Angiodysplasie basiert dann ihrerseits auf einer durch Kapselendoskopie, Ballonenteroskopie oder beiden Untersuchungsmethoden gesicherten Diagnose. Die Autoren konstatieren in der Diskussion selbst, dass ein positiver FOBT ohne Hämoglobinabfall nicht unbedingt klinisch relevant sein muss. Dies schränkt die Aussagekraft der Studie zweifellos ein.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
20. März 2024

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