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Es gibt etwas Neues in der PiD!

Beginnend mit dieser Ausgabe wollen wir in jedem Heft ein Buch von prominenten PiD-LeserInnen vorstellen lassen, das für TherapeutInnen aller Grundorientierungen von Interesse sein könnte und inhaltlich nicht auf das Heftthema bezogen sein muss.

Den Anfang macht Frau Prof. Christina Krause mit einer Buchbesprechung von Gisela Hötker-Ponath „Trennung und Scheidung”.

Gisela Hötker-Ponath: Trennung und Scheidung. Prozessbegleitende Interventionen in Beratung und Therapie.
Stuttgart: Klett-Cotta, 2009.

Wer als Beraterin oder Therapeutin arbeitet, hat es in vielen Fällen mit dem Thema Trennung oder Scheidung zu tun. Trotz steigender Scheidungszahlen ist die Wertschätzung von Ehe und Familie nach wie vor hoch. Deshalb ist eine Trennung immer auch ein subjektiv erlebtes Misslingen einer bedeutsamen selbst gewählten Lebensaufgabe. Die Autorin, die beim Schreiben dieses Buches ihre langjährigen Erfahrungen aus der Arbeit mit Familien einbringen konnte, verweist zu Recht auf die Komplexität der zu bewältigenden Herausforderungen, die sowohl an die von Trennung Betroffenen als auch an die Berater und Therapeuten gestellt werden. Es gelingt ihr hervorragend, den Trennungsprozess, der sich im System Familie abspielt und den die Familie zum einen als Ganzes, aber auch jedes Familienmitglied ganz individuell erlebt, in all seiner Vielfalt und emotionalen Problematik aufzuzeigen. Auf der Grundlage ihrer systemischen Betrachtungsweise plädiert sie dafür, alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, und formuliert die Forderung, dass es für professionelle Berater bei den Themen Trennung und Scheidung wichtig sei, in einem interdisziplinären Team zu arbeiten sowie ressourcenorientiert und möglichst schulenübergreifend ausgebildet zu sein.

Nach den Kapiteln „Ausgewählte Ergebnisse der Scheidungsforschung”, „Schutzfaktoren für Kinder”, „Formen und Intentionen der Trennungs- und Scheidungsberatung” wird der Trennungsprozess in der Vorscheidungsphase, Scheidungsphase und Nachscheidungsphase untersucht. Dabei werden zunächst die Beziehungsdynamik des Paares und die Familiendynamik beschrieben und danach die Konsequenzen für die Beratung diskutiert. Dies wird durch eine Reihe von Beispielen aus der Praxis der Autorin erläutert, und die zur Auswahl gestellten Interventionen können in unterschiedlichen Settings angewandt werden.

Hervorzuheben ist das Bemühen der Autorin, das Erleben der Kinder und die Folgen von Scheidung für deren Entwicklung detailliert zu beschreiben. Dem Buch ist die therapeutische Erfahrung der Autorin und ihr schulenübergreifendes Verständnis von Beratung anzumerken.

BeraterInnen finden in diesem Buch reichhaltige Anregungen für ihre eigene Praxis.