Der Klinikarzt 2010; 39(1): 50
DOI: 10.1055/s-0030-1248742
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Adäquate antimykotische Therapie - Rascher Beginn ist entscheidend

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Publikationsdatum:
01. Februar 2010 (online)

 

Die Inzidenz invasiver Mykosen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, wobei Patienten auf der Intensivstation besonders gefährdet sind [1]. Besteht der Verdacht auf eine invasive Mykose, ist der rasche Beginn einer antimykotischen Therapie entscheidend. "Es darf nicht verpasst werden, innerhalb von 24 Stunden ein entsprechendes Antimykotikum zu verabreichen", betonte Dr. Hans-Peter Lipp, Tübingen. Dabei sei die Strategie aus der Bakteriologie "Hit hard and early" auf Systemmykosen 1:1 übertragbar. Denn die Sterberate steigt bereits bei einem verzögerten Therapiestart von wenigen Stunden deutlich an [2].

Die Diagnose invasiver Mykosen ist schwierig. Zum einen sind klinische Symptomatik und mikrobiologische Diagnostik nur bedingt hilfreich, zum anderen verzögert der Pilznachweis mittels Blutkultur den Therapiebeginn erheblich. "Auch das Pilzspektrum hat sich in den letzten Jahren geändert", ergänzte Lipp, "früher hatten wir es hauptsächlich mit Candida-albicans-Stämmen zu tun, inzwischen treten häufiger Non-Albicans-Stämme und Stämme der Spezies Candida glabrata auf."

Literatur

  • 01 Martin G S, et al . N Engl J Med. 2003;  348 1546-1554
  • 02 Kumar A , et al . CAAC 2007, Chicago, Poster L-477. 
  • 03 Reboli A C, et al . N Engl J Med. 2007;  356 2472-2482