Rehabilitation (Stuttg) 2010; 49(3): 193
DOI: 10.1055/s-0030-1253443
Bericht

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Herbsttagung „Trägerübergreifende Versorgung chronisch Kranker” der Koordinierungsstelle Angewandte Rehabilitationsforschung am 20.11.2009 in Hannover

Fall Meeting of the Coordinating Centre for Applied Rehabilitation Research on “Cross Carrier Health Care Provision of Chronically Ill Persons” held Nov. 20, 2009 in HannoverJ. Beuker1 , M. Schwarze1
  • 1Koordinierungsstelle Angewandte Rehabilitationsforschung, Klinik für Rehabilitationsmedizin, Medizinische Hochschule Hannover
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. Juni 2010 (online)

Am 20. November 2009 hatte die Koordinierungsstelle Angewandte Rehabilitationsforschung zur zweiten Herbsttagung geladen und knapp 80 Teilnehmer folgten der Einladung nach Hannover, um an diesem Tag über die „Trägerübergreifende Versorgung chronisch Kranker” zu diskutieren. Mit den Themen des Casemanagements und der Selbsthilfe in der Rehabilitation wurden während der Tagung zwei Themen fokussiert, denen im Rehabilitationsprozess eine besondere Rolle zukommt: So entscheiden beide Faktoren maßgeblich über die Qualität einer gelingenden Rehabilitation.

Grundsätzlich verfolgt Casemanagement das Ziel, Wege zu bahnen für erwerbsgefährdete Gruppen, die im Begriff sind, aus dem Erwerbsleben auszuscheiden. In diesem Zusammenhang bietet das Casemanagement die Möglichkeit, strukturierte und systematisierte Lösungsansätze zu entwickeln. Im Rahmen eines stabilen Netzwerkes kann durch das Zusammenwirken aller relevanten Disziplinen eine Optimierung des Reha-Prozesses erreicht werden. Als wesentliche Herausforderung im Bereich der Rehabilitation bezeichneten besonders die Vertreter der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover die Forcierung einer gelingenden und ganzheitlichen schnittstellenübergreifenden Versorgung. Zudem zeigen die aktuellen Entwicklungen, dass es einen zunehmenden Reha-Bedarf im psychosomatischen Bereich gibt. Vor allem die steigende Zahl von psychosomatisch bedingten Arbeitsunfähigkeitszeiten belegt diesen Sachverhalt. Anhand des Modellprojektes „JobReha” konnte im Rahmen der Tagung ein Beispiel aufgezeigt werden, das eine individuell angepasste Versorgung vorsieht. Besonders der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft erfordern nachhaltige Strategien zur Erhaltung der individuellen Erwerbsfähigkeit und des Arbeitsplatzes.

Ganz im Sinne der spezifischen und individuellen Ausrichtung von Rehabilitationsprozessen nahm die Tagung das Thema der Selbsthilfe in den Blick. Hierbei wurde vor allen Dingen deutlich, dass Rehabilitandinnen und Rehabilitanden zunehmend in das medizinische Handeln mit einbezogen werden möchten. Dem kann aber nur dann in vollem Umfang Rechnung getragen werden, wenn sie mit entsprechender Gesundheitskompetenz ausgestattet sind. Im Bereich der Rehabilitation lässt sich dies durch das Instrument der Patientenschulungen realisieren. Auch die verstärkte Organisation von Betroffenen in Selbsthilfegruppen und -verbänden zeigt eine klare Tendenz hin zum eigenverantwortlichen Selbstmanagement in der Rehabilitation.

Der stetigen und schnittstellenübergreifenden Kommunikation kommt im Rehabilitationsprozess eine grundlegende Rolle zu.

Die detaillierten Ergebnisse der Herbsttagung 2009 können auf der Homepage der Koordinierungsstelle Angewandte Rehabilitationsforschung unter: http://www.mh-hannover.de/korefo.html (Veranstaltungen) eingesehen werden.

Korrespondenzadresse

Dr. P. H. Monika Schwarze

Koordinierungsstelle

Angewandte Rehabilitationsforschung

Klinik für Rehabilitationsmedizin

Medizinische Hochschule

Hannover

Carl-Neuberg-Straße 1

30625 Hannover

eMail: schwarze.monika@mh-hannover.de