Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2010; 7 - A90
DOI: 10.1055/s-0030-1262062

Genexpressionsanalysen zu Prädiktion des Ansprechens von primären Mammakarzinomen auf eine neoadjuvante Therapie mit Docetaxel/Epirubicin/Cyclophosphamid (TEC)

D Kemming 1, U Vogt 1, U Bosse 2, HJ Muhs 3, A von der Assen 4, B Brandt 5, CM Schlotter 3
  • 1European Laboratory Association, Ibbenbüren, Deutschland
  • 2Institut für Pathologie, Osnabrück, Deutschland
  • 3Frauenklinik Märkisches Brustzentrum Klinikum Lüdenscheid, Lüdenscheid, Deutschland
  • 4Franziskus Hospital Harderberg, Senologie, Georgsmarienhütte, Deutschland
  • 5UKE, Tumorbiologie, Hamburg, Deutschland

Ein Ziel dieser Studie war es, mithilfe globaler Genexpressions-Analysen ein Genset zu identifizieren, das in der Lage ist zwischen Tumoren, die auf eine Docetaxel/Epirubicin/Cyclophosphamid (TEC) basierte neoadjuvante Chemotherapie ansprechen und solchen die dieses nicht tun, zu unterscheiden. In die Studie wurden Patienten mit primärem Mammakarzinom (M0) >1,5cm eingeschlossen. Die Patientinnen wurden vor der OP mit sechs Zyklen TEC behandelt.

Für die Genexpressionsanalysen wurde vor der Therapie mittels Stanzbiopsie Material aus dem Tumor entnommen. Nach erfolgter Tumorsicherung wurde aus den Stanzen RNA isoliert und auf Microarrays analysiert. Zytologische- und IHC Untersuchungen erfolgten nach Routinemethoden

Insgesamt konnten 80 Patienten in die Studie eingeschlossen werden, davon konnten von 58 Patienten Microarray-Daten generiert werden. 21 dieser Patienten zeigten ein ansprechen auf das TEC Regimen. (pCR oder MIB1<=5% und ΔMIB1 >=20%) Basierend auf den Genexpressionsprofilen konnte ein Genset abgeleitet werden, das in der Lage ist Patienten, die auf die TEC Therapie ansprechen zu identifizieren, was mit etablierten Markern (ER, PR, Her2...) nicht möglich war. In dem Genset waren auffallend viele Gene vorhanden, die normalerweise in mononukleären Blutzellen exprimiert werden, was auf das Vorhandensein von tumorinfiltrierenden Leukozyten hindeutet. Die Präsenz dieser Zellen konnte bereits an einem Subkollektiv der hier untersuchten Tumoren bestätigt werden.

In der hier vorgestellten Studie konnte ein Genset identifiziert werden, das in der Lage ist zwischen Patienten, die auf eine TEC Therapie ansprechen und solchen die das nicht tun zu unterscheiden. Ferner konnte eine erhöhte Anzahl von tumorinfiltrierenden T-Leukozyten in Tumoren die auf eine TEC Therapie ansprechen nachgewiesen werden.