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DOI: 10.1055/s-0030-1268850
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Asthma bronchiale - Erhöhtes Asthmarisiko durch Holzverarbeitung?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
17. Januar 2011 (online)
Einigen Studien zufolge kann die Verarbeitung von Holz das Risiko für Asthma bronchiale erhöhen. Andere Untersuchungen konnten das jedoch nicht bestätigen. M. Pérez-Ríos und Koautoren haben in einer Metaanalyse die aktuelle Evidenz zum Asthmarisiko bei Holzverarbeitung geprüft. Allergy 2010; 65: 467-473
Holzverarbeitung - egal ob in der Schreinerei, im Bootsbau oder in der Sägemühle - ist mit einer großen Belastung durch Holzstaub verbunden. Alleine in Europa sind etwa 1 Mio. Menschen in holzverarbeitenden Betrieben beschäftigt. Die Frage nach dem Asthmarisiko ist daher von großer Relevanz. Noch ist unklar, wie der Holzstaub Asthma triggern könnte. Diskutiert werden ein lytischer Schaden des Bronchialepithels, eine Erhöhung der bronchialen Reagibilität durch Terpene, beispielsweise aus Kiefern und anderen Nadelbäumen, oder eine IgE-abhängige Sensibilisierung.
Die vorliegende Metaanalyse identifizierte 19 Studien aus 6 Ländern, die der Frage in der geforderten Art und Weise nachgingen, ob Holzverarbeitung das Asthmarisiko erhöht. Es handelte sich um 3 Kohortenstudien, 12 Fall-Kontroll-Studien und 4 Mortalitätsstudien. Die Auswertung aller Untersuchungen ergab eine klare Risikoerhöhung in holzverarbeitenden Berufen mit einem gepoolten relativen Risiko (RR) für Asthma von 1,53 (95%-Konfidenzintervall [KI] 1,25-1,87). Die Heterogentität der Studienergebnisse war dabei allerdings sehr groß.