Rofo 2011; 40(10): 897
DOI: 10.1055/s-0031-1293147
Brennpunkt
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Juvenile idiopathischen Arthritis – Pädiatrisches MRT-basiertes Score-System geprüft

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. Oktober 2011 (online)

 

Neue effektive Medikamente zur Behandlung der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) machen neue Bewertungssysteme notwendig, um die Veränderungen in der inflammatorischen Aktivität und dem Knochenstatus zu überwachen. In ihrer Studie prüften Malattia et al. ein System auf der Grundlage MRT und verglichen es mit dem MRT-Score RAMRIS (Rheumatoid Arthritis MRI Score) für Erwachsene.
Ann Rheum Dis 2011; 70: 440–446

Die MRT wird bei der RA zunehmend zur Diagnostik, Prognoseeinschätzung und Therapieüberwachung eingesetzt. Pädiatrische Rheumatologen und Radiologen entwickelten ein MRT-basiertes Bewertungssystem speziell für Kinder mit JIA, da sich bei ihnen das Skelett noch im Wachstum befindet.

Die Autoren schlossen 66 Patienten mit Arthritis des Handgelenks in ihre Studie ein. 15 Jungen und 51 Mädchen hatten ein medianes Alter von 10,7 Jahren. Malattia et al. untersuchten zur vorläufigen Validierung des pädiatrischen Systems das klinisch stärker betroffene Gelenk. 23 der Studienteilnehmer hatten eine systemische Arthritis, 22 eine Polyarthritis, 17 eine ausgedehnte und 4 eine Oligoarthritis. 39 Kinder wurden median 1,2 Jahre nachbeobachtet.

Dem Ergebnis zufolge zeigte der pädiatrische Score eine ausgezeichnete Reproduzierbarkeit. Die Übereinstimmung zwischen den 2 unabhängigen Gutachtern hinsichtlich der Bewertung mit dem RAMRIS war mäßig für Knochenerosionen und ausgezeichnet für Knochenmarködeme. Sowohl der pädiatrische Score als auch der RAMRIS ergab vergleichbare Resultate hinsichtlich der Konstruktvalidität.

Wie die Ergebnisse zeigen, ist der pädiatrische MRT-Score eine verlässliche und valide Methode zur Bewertung der Krankheitsaktivität und dem Grad der Knochenzerstörung. Dass der RAMRIS sich auch für den Einsatz bei der pädiatrischen Altersgruppe eignete, war unerwartet, betonen die Autoren. Denn dieses Bewertungssystem für Knochenerosionen und Knochenmarködeme wurde als nicht geeignet für Kinder mit JIA wegen der geringen Größe der Carpalknochen und der deutlichen Veränderungen während der Entwicklung des Skeletts angesehen.

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Juvenile Rheumatoide Arthritis bei einem 23-jähriges Mädchen, rheumafaktornegativ. Polyartikuläre Destruktionen mit Beugefehlstellungen an den PIP II–V beidseits, begleitende Demineralisierung an den MCP- und PIP-Gelenken ohne CP-typische erosive Veränderungen.(Bild: Klauser AS, Wörtler K, Jaschke WR. Radiologie up2date 2010; 10: 211–230)

Fazit

Ein speziell für Kinder entwickeltes Bewertungssystem erwies sich als verlässliche und valide Methode zur Einschätzung der Krankheitsaktivität und Knochenzerstörung bei der JIA. Das System könnte als Gerüst für die weitere Entwicklung einer Skala für die Beurteilung sich im Wachstum befindlicher Gelenke dienen.

Dr. Ralph Hausmann, Frankfurt/Main