Z Gastroenterol 2015; 53 - KG157
DOI: 10.1055/s-0035-1559183

Assoziation von Polymorphismen in der Hepatitis C Virus NS5B Polymerase mit einem reduzierten virologischen Ansprechen auf eine Sofosbuvir-basierte Therapie

J Vermehren 1, C Berg 2, C Berkowski 3, D Perner 3, K Ende 4, K Stein 5, M Rössle 6, T Lutz 7, C Herold 8, K Grüngreiff 9, R Raddant 9, M Welker 10, S Zeuzem 3, C Sarrazin 3
  • 1Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Deutschland
  • 2Institution, Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin I, Tübingen, Deutschland
  • 3Institution, Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Deutschland
  • 4Institution, Helios Klinikum Erfurt, Medizinische Klinik 2, Frankfurt, Deutschland
  • 5Institution, Universitätsklinikum Magdeburg, Universitätsklinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Frankfurt, Deutschland
  • 6Institution, Klinik, Praxis Zentrum Freiburg, Freiburg, Deutschland
  • 7Institution, Klinik, Infektiologikum Frankfurt, Frankfurt, Deutschland
  • 8Institution, Klinik, Internisten am Ring, Nürnberg, Deutschland
  • 9Institution, Klinik, Abteilung, Magdeburg, Deutschland
  • 10Institution, Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinsche Klinik 1, Frankfurt, Deutschland

Einleitung:

Sofosbuvir (SOF) ist ein nukleotidischer Inhibitor der RNA-abhängigen RNA-Polymerase NS5B, der in Deutschland zur Behandlung der chronischen Hepatitis C (HCV) zugelassen ist. Da das aktive Zentrum der NS5B-Polymerase eine hoch-konservierte Region darstellt, hat SOF prinzipiell pangenotypische Wirksamkeit und weist zudem eine hohe Resistenzbarriere auf. Dennoch konnte kürzlich aufgezeigt werden, dass Patienten mit HCV Genotyp (GT)1b-Infektion in den SOF-Zulassungsstudien geringere Ansprechraten als GT 1a-Patienten aufwiesen.

Material und Methoden:

In dieser deutschen multizentrischen Studie wurden alle konsekutiven Patienten mit HCV GT1-Infektion, die eine SOF-basierte Therapie (SOF+Ribavirin (RBV) oder SOF+PEG-Interferon+RBV) erhielten eingeschlossen. Baseline-Proben wurden bezüglich des Vorhandenseins von Resistenz-assoziierten Varianten (RAVs) an den Positionen L159, S282, C316, V321 und S368 der NS5B-Polymerase sequenziert und diese mit dem Therapieansprechen korreliert.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden bisher 54 Patienten (24 mit HCV GT1b) mit einem SOF-basierten Regime (SOF+RBV: n = 18; SOF+PEG+RBV: n = 38) behandelt. Bei 23/28 (82%) Patienten mit HCV GT1a und Follow-Up-Daten konnte ein anhaltendes Therapieansprechen (SVR) dokumentiert werden. Die C316N-Variante konnte bei 2 Patienten zu Baseline festgestellt werden. Beide Patienten erreichten keinen SVR. Bei 12 Patienten mit HCV GT1b konnte die C316N Variante detektiert werden. Ein SVR wurde bei lediglich 50% der GT1b infizierten Patienten mit der Baseline C316N Variante im Vergleich zu 88% bei Patienten ohne diese Variante erreicht.

Schlussfolgerung:

Die C316N Variante stellt einen häufigen Polymorphismus beim HCV GT1b dar und ist mit einem reduzierten virologischen Ansprechen auf eine SOF-basierte Therapie assoziiert.