Pneumologie 2016; 70 - V242
DOI: 10.1055/s-0036-1572255

Ganzkörper-Vibrationstherapie bei Intensivpatienten

T Böselt 1, C Nell 1, K Kehr 1, A Holland 1, M Dresel 1, T Greulich 1, B Tackenberg 2, K Kenn 3, J Boeder 4, B Klapdor 1, A Kirschbaum 5, C Vogelmeier 1, P Alter 1, R Koczulla 1
  • 1Klinik für Innere Medizin, Sp. Pneumologie, Philipps-Universität Marburg
  • 2Klinik für Neurologie, Philipps-Universität Marburg
  • 3Schoen Klinik Berchtesgadener Land, Schönau a. K.
  • 4Abt. Physiotherapie, Universitätsklinikum Marburg
  • 5Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Marburg

Einleitung: Die Folgen intensivstationärer Aufenthalte sind insbesondere mit dem nachhaltigen Verlust von Muskelmasse, Lebensqualität und erhöhter Mortalität verbunden. Frührehabilitative Maßnahmen können dem Prozess entgegen wirken. Ein neuer frührehabilitativer Ansatz könnte die Ganzkörpervibration (WBV) sein. Daten zur Rehabilitation mittels WBV im Bett und zur Patientensicherheit gibt es bislang nicht. Die vorliegende Studie soll die Durchführbarkeit und Akzeptanz des WBV Trainings bei intensivpflichtigen Patienten untersuchen.

Methodik: Untersucht wurden jeweils 12 Intensivpatienten und 12 gesunde Probanden, die erstmalig mittels WBV liegend im Bett trainiert wurden. In einem zweiten Schritt wurde neben dem WBV das Training durch eine vibrierende Hantel (WBVD) ergänzt. Zur Feststellung der Sicherheit des Trainings wurden HF, SaO2 und RR abgeleitet.

Ergebnisse: Während es in der Kontrollgruppe beim WBVD zu geringen reversiblen HF- und passageren diastolischen RR-Anstiegen kam, zeigten sich bei den Patienten nur in der WBV ein HF- und passager diastolischer RR-Anstieg.

Diskussion: In der vorliegenden Sicherheitsstudie wurden erstmalig Intensivpatienten mittels WBV im Bett trainiert. Es zeigten sich keine klinisch signifikanten Änderungen der Vitalwerte, so dass das WBV im Bett auch mit akzessorischer Hantel eine frührehabilitative Maßnahme darstellen kann.

Stichworte: Frührehabilitation, Training, WBV, Intensivstation, Muskel, Herzrate, Blutdruck, Sauerstoffsättigung.