Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(02): 186
DOI: 10.1055/s-0038-1622767
Kurzvorträge 4: Reproduktionsmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Von Gewissheiten zu Ungewissheiten in der Psychosomatik der Reproduktionsmedizin – ein historischer Überblick von H. Deutsch über M. Stauber zu B. Strauß und T. Wischmann

S Quitmann
1   Hamburg
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Publication Date:
19 February 2018 (online)

 

Zu Beginn der Reproduktionsmedizin ging man von 25% psychogen verursachter Infertilität aus und man suchte und fand die Ursache in der Psyche der Frau. O. Goldschmidt und C. deBoor richteten 1976 das erste Mal den Blick aus das Paar und dessen „Psychopathologie“. Erst 1991 stellte B. Strauß diese Pathologisierung ungewollt kinderloser Paare in Frage. Die Veröffentlichungen von T. Wischmann zeigen heute normale Paare sind von Kinderlosigkeit bedroht und das Warten und die reproduktionsmedizinische Behandlung belasten die Paare. Als psychogene Ursachen für Infertilität werden heute Auffälligkeiten des Verhaltens identifiziert, wie Essstörungen, Extremsport und kein Koitus zum Eisprung. Wie weit führen neue Forschungen in der Psychoendokrinologie und der Psychoimmunologie nun wieder zu Kontroversen oder Gewissheiten?