Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S108
DOI: 10.1055/s-0038-1668417
Poster
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Lymphadenektomie unter den Bedingungen der daVinci® roboterassoziierten Lungenchirurgie: Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage der Arbeitsgruppe Roboterchirurgie der DGT

I Krüger
1   Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie, Rhein Maas Klinikum, Würselen
,
M Steinert
2   Universitätsklinik Jena
,
HS Hofmann
3   Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Regensburg
,
S Limmer
4   Medizin Campus Bodensee Weingarten
,
S Hajduch
5   Krankenhaus Martha Maria Halle Dölau
,
T Möller
6   Universitätsklinik Kiel
,
JH Egberts
6   Universitätsklinik Kiel
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Die daVinci® roboterassistierte Lungenchirurgie hat sich bei Patienten mit Bronchialcarcinomen auch in Deutschland an zahlreichen Zentren etabliert. Bei der unstrittigen Faszination für die präzise minimalinvasive Operationstechnik stellt sich die Frage nach möglichen onkologischen Vorteilen, die die Wertigkeit der Methode bestätigen. Dabei kommt der Lymphadenektomie und ihrer Lernkurve eine besondere Bedeutung zu.

Material und Methode:

Im Rahmen der Arbeitsgruppe Roboterchirurgie der DGT erfolgte eine bundesweite Umfrage unter allen aktiven Zentren. In einem standardisierten Fragebogen wurden zu allen operierten Patienten neben allgemeinen Daten insbesondere die Anzahl der entnommenen bzw. tumorbefallenen Lymphknoten der einzelnen Stationen und das resultierende postoperative Lymphknotenstaging in Relation zum klinischen Staging erhoben. Diese Daten wurden neben einer zusammenfassenden Auswertung auch in Gruppen von jeweils 10 Patienten in ihrer numerischen Reihenfolge analysiert.

Ergebnis:

Bis zum 31.03.2018 lagen Daten aus insgesamt 6 Zentren mit einer Gesamtfallzahl von 142 (2 – 76) Patienten zur Auswertung vor. Dabei war die Anzahl der entnommenen Lymphknoten zwischen den einzelnen Zentren mit einem Durchschnitt von 15,9 (8,4 – 22,9) pro Patient deutlich unterschiedlich. Im zeitlichen Verlauf zeigte sich unter den vier Zentren mit zumindest 15 operierten Patienten bei zwei Zentren ein tendentieller Anstieg in der Anzahl der entnommenen Lymphknoten. In insgesamt 30 Fällen zeigte sich im pTN eine Änderung zum cTN. In 18 Fällen (12,7%) ergab sich ein Upstaging und in 12 Fällen (8,5%) ein Downstaging, woraus sich alleine aus dem Lymphknotenstaging in 27 Fällen (19,0%) eine Änderung in der Indikation zu einer möglichen adjuvanten Therapie ergab. Diese Änderungen im LK-Staging zeigten weder einen erkennbaren Bezug zur Anzahl der entnommenen Lymphknoten noch zu einer möglichen Lernkurve in der Lymphadenektomie.

Schlussfolgerung:

Die Daten ermöglichen die Schlussfolgerung, dass die daVinci® roboterassistierte Lungenchirurgie ohne klinisch relevante Lernkurve in der Qualität der Lymphadenektomie auch für die jeweils ersten Patienten in den einzelnen Zentren ein onkologisch adäquates Therapieverfahren darstellt.