Nuklearmedizin 2019; 58(02): 129
DOI: 10.1055/s-0039-1683542
Vorträge
Theranostik: NET und Radioembolisation
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss von Läsionsgröße und Tumor- zu Hintergrundverhältnis auf die quantitative Lutetium-177 SPECT Bildgebung für die Dosimetrie

H von Zimmermann
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
A Gosewisch
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
J Brosch
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
L Kaiser
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
C Zach
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
FJ Gildehaus
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
P Bartenstein
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
G Böning
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 

Ziel/Aim:

Die eingeschränkte Ortsauflösung der Lutetium-177-SPECT resultiert in einer fehlerhaften Bestimmung der Aktivitätskonzentration. Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung von Quantifizierungsfehlern für unterschiedliche Läsionsgrößen und Vorder- zu Hintergrundaktivitätsverhältnissen.

Methodik/Methods:

Für drei Messungen wurde das NEMA IEC Body Phantom im Vorder- zu Hintergrundverhältnis von 16:1, 8:1 und 4:1 befüllt, um typische Tumor- zu Hintergrundverhältnisse bei der Lu-177-Therapie abzubilden. Als Rekonstruktionsalgorithmus wurde ein 3D MAP Algorithmus mit Korrekturen für Schwächung (CT-basiert), Streuung (TEW) und abstandsabhängige Detektorauflösung (Gauss) verwendet. Für die drei größten Kugeln (Durchmesser 37, 28, 22 mm) wurden die Recovery-Koeffizienten (RC) mithilfe von sphärischen CT-VOIs als Quotient der rekonstruierten und der tatsächlich befüllten Aktivität berechnet.

Ergebnisse/Results:

Beim Verhältnis 16:1 betrugen die RCs 94%, 88% und 79% für 37 mm, 28 mm und 22 mm, bei 8:1 88%, 75% und 54%, sowie bei 4:1 88%, 63% und 43%. Somit ergab sich bei einem um die Hälfte niedrigeren Signal (8:1) im Vergleich zu der 16:1 Situation eine Unterschätzung der Aktivität von 6% für 37 mm, 14% für 28 mm und 31% für 22 mm. In der 4:1 Situation wurde eine Unterschätzung von 7%, 28% und 46% im Vergleich zur 16:1 Situation ermittelt.

Schlussfolgerungen/Conclusions:

Es wurde eine deutliche Unterschätzung der Aktivität im Bild, besonders für kleinere Verhältnisse und kleinere Kugeln beobachtet. Diese Variation und Unterschätzung des Läsionsuptakes in Abhängigkeit der Läsionsgröße und der Läsions- und Hintergrundaktivität kann insbesondere bei der Dosisschätzung zu unbekannten Unter- und Überschätzungen führen. Weitere Untersuchungen der Auswirkungen auf die Patientendosimetrie mithilfe von Monte-Carlo-Simulationen sind geplant.