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DOI: 10.1055/s-0039-3401096
Geburtsverläufe von späten Erstgebärenden in Österreich: Perinatale Datenerhebung 2008 – 2015
Publication History
Publication Date:
27 November 2019 (online)
Fragestellung:
Das Ziel der Studie bestand darin, die Geburtsverläufe hinsichtlich Modus und Komplikationen von späten, im Vergleich zu jüngeren Erstgebärenden in Österreich zu untersuchen.
Studiendesign:
Es wurden die österreichischen Perinataldaten aus den Geburtsjahren 2008 – 2015 analysiert. Die Altersgruppen wurden mit 18 – 34 Jahre, 35 – 39 Jahre und ≥40 Jahre festgelegt.
Ergebnisse:
Die Grundgesamtheit umfasste 618.412 Geburten, davon entfielen 305.144 auf die Erstgebärenden, 254.920 wurden für die Untersuchung eingeschlossen. Es wurden Einlingsschwangerschaften, nach der 37+0 SSW, Lebendgeburten ohne Lageanomalien untersucht. Die Wahrscheinlichkeit für eine Spontangeburt sinkt mit zunehmendem Alter. 40,5% der Schwangeren ≥40 Jahre entbanden spontan, in der Gruppe 18- bis 34-jährigen waren es 65,1%. Das Risiko für eine Sectio nimmt mit zunehmendem Alter zu, 47,1% der Schwangeren ≥40 Jahre wurden per Sectio entbunden, in der Gruppe der 18- bis 34-jährigen waren es 22,5%. Das Risiko für vaginaloperativen Entbindungen ist mit Zunahme des Gebäralters leicht erhöht, 34 bis 39 Jahre: OR 1,27 KI 95% (1,36 – 1,47) und ≥40 Jahre: OR 1,60 KI 95%(1,48 – 1,73). Keine Unterschiede wurden hinsichtlich der Anzahl der Notsectiones und der Dammrissverletzungen festgestellt.
Schlussfolgerung:
Späte Erstgebärende haben ein erhöhtes Risiko für eine Sectio. Für den vaginalgeburtlichen Kontext konnten keine markanten Risikoerhöhungen festgestellt werden. Späte Erstgebärende sollten deshalb weiterhin zur Vaginalgeburt motiviert werden.
Studiengang:
Advanced Practice Midwifery
Keywords:
späte Erstgebärende, Geburtsverlauf, Komplikationen, Risiko