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DOI: 10.1055/s-0039-3403198
Klinische Merkmale von Patienten mit moderater bis schwerer COPD mit und ohne Bluteosinophilie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. Februar 2020 (online)
Hintergrund: Einige Patienten mit COPD weisen eine erhöhte Bluteosinophilie auf. Diese sollen von einer inhalativen Cortisontherapie profitieren. Auch Antikörpertherapien stehen diesbezüglich bei nicht eindeutiger Studienlage in Diskussion. Weiterführende Analysen klinischer Merkmale des eosinophilen Phänotyps stehen bislang noch aus.
Methode: Es erfolgte eine retrospektive Analyse aus einem Patientenkollektiv mit moderater bis schwerer COPD, die sich in unserem Zentrum zur Evaluation einer interventionellen Therapie bei Lungenemphysem vorstellten. Ausgeschlossen wurden alle Patienten mit oraler Steroidtherapie. Patienten mit Eosinophilie (> 300/µl) wurden mit Patienten ohne Eosinophilie (< 300/µl) hinsichtlich ihrer klinischen und radiologischen Merkmale verglichen.
Ergebnisse: In dieser retrospektive Studie wurden 156 COPD-Patienten (56% männlich, Ø 64 Jahre, ØFEV1 32%, ØRV 253%) eingeschlossen. Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den COPD-Patienten mit (n = 47) und ohne Eosinophilie (n = 109) in Bezug auf Alter, BMI, Raucherstatus, Emphysemindex, Allergien, Lungenfunktion (VC, FEV1, RV, TLC; DLCOSB, DLCOVA, Pimax), 6-min Gehtest und Blutgasanalysewerte (pO2, pCO2, pH, SO2, BE, COHb) festgestellt werden (alle p > 0,05). In beiden Gruppen wurde zudem kein Unterschied in der Anwendung von inhalativen Steroiden gesehen.
Schlussfolgerung: Aufgrund fehlender unterschiedlicher klinischer Merkmale bleibt eine weitere Charakterisierung des eosinophilen Phänotyps bei COPD schwierig. Weitere Untersuchungen müssen folgen, damit den Patienten weitere alternative Therapien angeboten werden können.