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DOI: 10.1055/s-0039-3403380
Sarkoidose versus epitheloidzellreiches Hodgkin-Lymphom: eine schwierige Differenzialdiagnose
Publication History
Publication Date:
28 February 2020 (online)
Hintergrund: Epitheloidzellige Reaktionen können verschiedene Ursache haben. Die Sarkoidose ist in diesem Kontext die häufigste Diagnose, jedoch nicht die einzige Möglichkeit.
Fallbericht: Bei einer 67 Jahre alten Patientin wurden auswärts 14 Monate vor dem Tod eine polyklonale Gammopathie mit Lymphadenopathie und vor 8 Monaten in einem supraklavikulären Lymphknoten eine Sarkoidose diagnostiziert. Weiterhin war eine COPD IV bekannt. Eine Therapie mit Prednisolon und später auch Azathioprin wurde eingeleitet. 2 Monate vor dem Tod wurde eine Aspergillus-Infektion festgestellt. Die Patientin verstarb unter den klinischen Zeichens einer Multiorganversagens bei septischem Schocke ohne Erregernachweis. Bei der Obduktion fanden sich vergrößerte Lymphknoten retroperitoneal, abdominal und mediastinal sowie Zeichen einer Hypertonie und einer fortgeschrittenen COPD. Histologisch konnte ein epitheloidzellreiches klassisches Hodgkin-Lymphom vom Mischtyp mit zusätzlichen Organmanifestationen (Leber, Milz, Lunge, Niere, Knochenmark) nachgewiesen werden (Stadium IVB). Todesursache war eine kardiorespiratorische Insuffizienz bei fortgeschrittenem Tumorleiden.
Schlussfolgerung: Zur Differenzialdiagnose bei Granulomatosen gehört auch das epitheloidzellreiche Hodgkin-Lymphom, welches bei kleinen Biopsien durchaus mit einer Sarkoidose verwechselt werden kann.