Nuklearmedizin 2020; 59(02): 98
DOI: 10.1055/s-0040-1708147
Wissenschaftliche Vorträge
Radiomics
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss der physikalischen Halbwertszeit auf die PET/CT-Bildgebung mit PSMA-spezifischen Radioliganden: Eine Simulationsstudie

NJ Begum
1   Universität Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
G Glatting
1   Universität Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
M Eiber
2   Technische Universität München, Medizinische Fakultät, Klinikum rechts der Isar, Abteilung für Nuklearmedizin, München
,
AJ Beer
1   Universität Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
P Kletting
1   Universität Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Ziel dieser Studie war es, den Einfluss der Halbwertszeit auf die Aktivitätskonzentration für verschiedene Ligandenmengen und Affinitäten von PSMA-spezifischen Liganden zu untersuchen.

Methodik/Methods Ein Ganzköper-PBPK-Modell mit Populationsparametern von 13 Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC) [1] wurde zur Simulation der Pharmakokinetik von Tumor und Untergrund verwendet. Die Simulationen wurden für die Radionuklide Ga-68 (T1/2=1.13 h), F-18 (T1/2=1.83 h), Cu-64 (T1/2=12.7 h), die Ligandenmengen von 1-32 nmol und die Affinitäten mit Dissoziationskonstanten von 1-0.01 nM durchgeführt. Die Aktivitätskonzentrationen (normiert auf Volumen und injizierte Aktivität) wurden nach 1, 2, und 3 h für Ga-68-PSMA und F-18-PSMA und 4 zusätzliche Zeitpunkte nach 4, 8, 12 und 16 h für Cu-64-PSMA berechnet.

Ergebnisse/Results Die höchste Tumoraufnahme wurde für Ga-68-PSMA nach 1 h, für F-18-PSMA nach 2 h, und für Cu-64-PSMA nach 4 h unabhängig von Affinitäten und Ligandenmengen erreicht. Die Ligandenmenge (1-32 nmol) hatte nur geringen Einfluss auf die Aktivitätskonzentrationen für alle Radionuklide. Im Vergleich zu Ga-68-PSMA (1 h), erhöhten sich die Aktivitätskonzentrationen im Tumor für F-18-PSMA (2 h) um das 1.3-fache bei geringem Einfluss der Affinität. Der Untergrund nahm um den Faktor 0.6 ab. Der Einfluss der Affinität steigt jedoch mit zunehmender Halbwertszeit. Für Cu-64-PSMA (4 h) für Dissoziationskonstanten von 1 nM, 0.1 nM, und 0.01 nM erhöhten sie die Aktivitätskonzentrationen (im Vergleich zu Ga-68) im Tumor um den Faktor (2.85±0.38), (3.18±0.25), und (3.22±0.24). Der Untergrund nahm um den Faktor (0.64±0.11), (0.52±0.11) und (0.50±0.10) ab.

Schlussfolgerungen/Conclusions Die höchste Aktivitätskonzentration im Tumor bei gleichzeitig niedrigster Untergrundaktivität

würde bei einer PET/CT Aufnahme unter Verwendung von üblichen Ligandenmengen von hoch-affinem Cu-64-PSMA nach 4 Stunden erreicht.

 
  • Literatur/References

  • 1 Kletting. et al J Nucl Med 2019 .