Zeitschrift für Phytotherapie 2016; 37(01): 24-26
DOI: 10.1055/s-0041-109318
Praxis
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Manuka-Honig zur Selbstmedikation der Psoriasis ?

Rolf Blaga
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Publikationsdatum:
07. April 2016 (online)

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Abb. 1 Leptospermum scoparium, die „Stammpflanze“ des Manuka-Honigs. © Forest & Kim Starr/www.hear.org

Es gibt naturheilkundliche Wirkstoffe, die eine Entzündung lindern, Schuppen lösen und das Immunsystem beeinflussen können. Viele sind nicht als Arzneimittel zugelassen. Ihre Wirkung wird aber von der ­Erfahrungsmedizin bestätigt. Leider gibt es auch sehr viele unseriöse Anbieter, die pflanzliche Produkte anbieten. Sie behaupten, die könnten die unterschiedlichsten Krankheiten heilen. Sie belegen das mit Einzelfällen oder „begeisterten Zuschriften“. Manuka-Honig wird seit ­einigen Jahren als wahre „Wunderwaffe“ gegen entzündliche Hauterkrankungen propagiert. Er habe mit Manuka-Honig bei „schwerwiegenden Hautpro­blemen wie Neurodermitis oder Psoriasis sehr gute Erfolge erzielt“, behauptete der Heilpraktiker und Buch­autor Detlef Mix [1] im privaten Sender TV-Berlin [2]. Wer diese Aussage nachprüft, muss zu dem Ergebnis kommen, dass es keinen Grund gibt, Manuka-Honig als ­„natürliche Alternative“ zur Behandlung der Schuppenflechte zu empfehlen.

Vor allem leichte Formen der Psoriasis ­werden oft erfolgreich selbst behandelt mit äußerlich wirkenden Naturstoffen in Cremes, Salben oder Gels, z. B. Mahonia aquifolium, Weihrauch, Schieferöl, Teer, Aloe vera, Vitamin B12, Hamamelis virginiana, Birkenrinde, Avocado, Ringelblume (Calendula), Kombinationen wie „Blankensteiner Psoriasis-Ölmischung“ oder Ayurveda-Präparate. Für Umschläge, Wickel, Packungen und Bäder eignen sich Moore, Torf, Heilerde, Schlicke (Totes-Meer-Schlamm), Zink, Schwefel, Heilsalze. Gehört Manuka-Honig ebenfalls dazu