Ernährung & Medizin 2017; 32(03): 119-122
DOI: 10.1055/s-0043-116344
praxis
Haug Verlag in Georg Thieme Verlag KG Stuttgart

Ernährung bei Störung der Verdauungsfunktionen

Obstipation, Diarrhö, Reizdarmsyndrom, funktionelle Dyspepsie
Thomas Frieling
1   Medizinische Klinik II, Allgemeine Innere Medizin, HELIOS Klinikum Krefeld
,
Britta Krummen
,
Sigrid Kalde
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
30. August 2017 (online)

Viele Patienten mit gastrointestinalen Funktionsstörungen bzw. funktionellen gastrointestinalen Erkrankungen geben nahrungsassoziierte Beschwerden an. Die Bewertung der Symptome ist subjektiv und kann nur in wenigen Fällen objektiviert werden. Die wesentlichen Differenzialdiagnosen (u. a. chologene Diarrhö, Zöliakie) sollten beachtet werden. Nach Standardisierung (leichte Vollkost) mit Berücksichtigung der Zeit, Menge und Frequenz der Nahrungszufuhr kann eine Diagnostik und Therapie durch ein Ernährungstagebuch mit individueller Nahrungsanpassung erfolgen. Diätetische Strategien sind die laktose-, fruktose- bzw. sorbitarme Ernährung bei Nachweis einer entsprechenden Unverträglichkeit im Wasserstoffatemtest, die gluten- bzw. weizenarme Kost, die FODMAP-reduzierte Kost bzw. die 6-Food-Diät bei eosinophiler Ösophagitis. Eine dogmatische, auf bestimmte Ernährungsgewohnheiten fixierte Diät sollte vermieden werden.

 
  • Literatur

  • 1 Layer P, Andresen V, Pehl C. et al. Irritable bowel syndrome: German consensus guidelines on definition, pathophysiology and management. Z Gastroenterol 2011; 49: 237-293
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